Andacht vom 21.02.2014:
Ich bleibe derselbe; ich werde euch tragen bis ins hohe Alter, bis ihr grau werdet. Ich, der Herr, habe es bisher getan, und ich werde euch auch in Zukunft tragen und retten. Jesaja 46,4 (Hoffnung für alle)
Zu meinem 50. Geburtstag erhielt ich eine Glückwunschkarte mit dem ernüchternden Text: "Von jetzt an geht´s bergab ..." Das hinderte mich nicht, noch 20 Jahre lang munter Ski zu fahren, denn es kommt nicht selten vor, dass Menschen heute auch mit 70 Jahren und darüber noch gesund und leistungsfähig sind. Aber nichts führt an der Erkenntnis vorbei, die Mose so formulierte: "Unser Leben dauert siebzig, vielleicht sogar achtzig Jahre. Doch worauf wir stolz sind, ist nur Mühe, viel Lärm um nichts! Wie schnell eilen die Jahre vorüber! Wie rasch fliegen sie davon!" (Ps 90,10 Hfa)
Wir altern ständig, aber weil das selbstverständlich ist, beeindruckt uns das Jahrzehnte lang nicht. Wir feiern Geburtstage, Gedenktage, Taufe, Hochzeit, manchmal still, manchmal im großen Kreis der Verwandtschaft und, je älter wir werden, desto mehr Gründe zur Dankbarkeit werden uns bewusst.
Solange die Leistungsfähigkeit nur wenig nachlässt, ist das Altern kein besonderes Gesprächsthema. Das ändert sich spätestens dann, wenn sich Altersbeschwerden einstellen. Dass diese uns heutzutage in unserem Land erst meistens viel später zu schaffen machen als früher, zeigte mir eine Darstellung des menschlichen Stufenalters von 1888. Damals galt man offensichtlich mit 70 Jahren schon als Greis: "Zehn Jahre? ein Kind. Zwanzig Jahr ein Jüngling. Dreißig Jahr ein Mann. Vierzig Jahr geht auch noch an. Fünfzig Jahr fängt´s Alter an. Sechzig Jahr geht´s weiter dann. Siebzig Jahr ein Greis. Achtzig Jahr schneeweiß. Neunzig Jahre Kinderspott. Hundert Jahre Gnade bei Gott."
Wie kurz und wandelbar ist doch unser Leben! Aber der unwandelbare, ewige Gott tröstete sein Volk zur Zeit Jesajas und tröstet auch uns heute mit der Zusicherung seiner beständigen Fürsorge: "Von Anfang an habe ich euch getragen, seit eurer Geburt sorge ich für euch . und ich werde euch auch in Zukunft tragen und retten." Das ist ein starkes Versprechen!
Jochen Klepper hat unseren Andachtstext in sieben Liedstrophen gefasst, deren vierte lautet: "Stets will ich euch tragen recht nach Retterart. Wer sah mich versagen, wo gebetet ward?" (Wir loben Gott, Nr. 311) Gott ist treu! Immer und ewig.
Gerhard Zahalka
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.