Andacht vom 05.03.2014:
Vom Ende der Erde rufe ich zu dir, denn mein Herz ist in Angst ... Du bist meine Zuversicht, ein starker Turm vor meinen Feinden. Psalm 61,3a.4
Es gibt Worte, die man häufig benutzt und die irgendwann zu einem selbst gehören. Für mich ist "Zuversicht" ein solches Wort. Wie oft habe ich es in Predigten und Andachten gehört! Es ist mir wichtig und bedeutungsvoll geworden.
Wer zuversichtlich nach vorn schaut, blendet dabei nicht aus, dass es in der Zukunft durchaus anders kommen kann, als man es sich vorstellt. Zuversicht ist keine Garantie auf Glück, denn trotz Zuversicht kann es einen manchmal ganz heftig umtreiben.
Zuversicht heißt auch nicht, sich die Angst klein zu reden, von der David im Psalm sprach, oder sie zu verdrängen. Menschen, die Zuversicht haben, sind nicht die krampfhaften Optimisten, sondern die, die es entspannt mit einer Ungewissheit aufnehmen und ihr einen Namen geben können.
Wer zuversichtlich nach vorn schaut, schaut immer auch einmal ausgiebig zurück - und kommt oft ins Staunen, wie viel die Erinnerung aufdecken kann! Die Erinnerung kann Ängste bannen. Dabei können die folgenden Fragen eine Hilfe sein: Wie viele Ängste und Sorgen der Vergangenheit haben sich dann doch wieder aufgelöst? Was hat sich nicht schon alles wie von selbst gefunden und zusammengefügt? Wie habe ich zuletzt eine schwierige Herausforderung gemeistert? Und woher kam mir Hilfe?
Gott sei Dank! Als glaubender Mensch nehme ich das wörtlich und sage: "Danke, mein Gott, dass du da gewesen bist und mir geholfen hast!"
Es ist kein Wunder, dass David in Psalm 61 Gott, die Zuversicht und das Bild des starken Turmes in einem Atemzug nannte und er zu Gott mit den Worten betete: "Du bist meine Zuversicht und ein starker Turm vor meinen Feinden."
Wer zuversichtlich nach vorn schaut, steht gut in der Gegenwart und hat einen offenen Blick für das, was gerade dran ist. Dann geht es zuerst einmal um die nächsten Dinge, die zu tun sind - und noch nicht um die übernächsten.
Dann zählt dieser Tag und das, was er bringt - erst recht, wenn ein Moment dabei ist, der zum Verpassen viel zu schade wäre.
Beate Strobel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.