Andacht vom 27.03.2014:
"Simon, Simon, Satan hat euch alle haben wollen. Er wollte euch durchsieben wie Weizen. Doch ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre. Wenn du also später umgekehrt und zu mir zurückgekommen bist, dann stärke deine Brüder." Petrus sagte: "Herr ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis zu gehen und sogar mit dir zu sterben." Doch Jesus entgegnete: "Petrus, lass mich dir etwas sagen. Noch bevor morgen früh der Hahn kräht, wirst du dreimal geleugnet haben, mich überhaupt zu kennen." Lukas 22,31-34 (Neues Leben Bibel)
Wenn jemand gestorben ist, denkt man oft an das letzte Gespräch mit dem Verstorbenen. Die letzten Worte einer geliebten Person bleiben besonders gut im Gedächtnis haften. Und wer weiß, dass er sich von jemandem endgültig verabschieden muss, wählt seine Worte mit Bedacht.
So war es auch beim letzten Abendmahl, bei dem das eben zitierte Gespräch stattfand. Es war das letzte Essen von Jesus mit seinen engen Freunden, bevor er gekreuzigt wurde. Ihm war sehr wichtig, sie auf die kommenden schweren Stunden vorzubereiten. Den Jüngern selbst wurde die Tragweite des Gesprächs sicher erst viel später bewusst.
Hier wird deutlich, wie sehr Jesus Petrus liebte und wie fürsorglich er mit ihm umging. Er hatte sogar für Petrus gebetet! Diese Fürsorge schien Petrus gar nicht wahrzunehmen; er war vielmehr darauf bedacht zu versichern, Jesus könne sich auf ihn verlassen, er wolle immer unerschrocken für seinen Herrn einstehen, komme, was da wolle. Jesus wusste, dass Petrus sein Versprechen nicht einhalten können würde, und er sah, wie verzweifelt er deswegen sein würde.
Bei genauem Lesen des Andachtstextes hat mich begeistert, dass Jesus Petrus zwar dessen Versagen, die Verleugnung, ankündigte, ihn aber in diesem Moment Petrus und nicht Simon nannte, wie zu Beginn des Gespräches. Obwohl Jesus wusste, dass Petrus jämmerlich versagen würde, nannte er ihn ganz bewusst mit dem neuen Namen Petrus - Fels (Joh 1,42)! Als wollte er ihm damit sagen: Obwohl du versagen wirst, werde ich auch weiterhin auf dich zählen. Du wirst mein Zeuge sein.
Mich fasziniert die große Liebe, Fürsorge und Vergebungsbereitschaft von Jesus. Ich bin sicher: Sie galt nicht nur Petrus, sondern gilt auch heute dir und mir.
Sandra Wagner
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.