Andacht vom 05.04.2014:
[Jesus sagte:] "Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben." Matthäus 10,28 (Hoffnung für alle)
Vor kurzem habe ich einen Artikel über eine Mutter gelesen, die nach zwei Jahren ihren ersten kinderfreien Tag verbrachte. Die Liste der zu erledigenden Aufgaben war lang, und sie stürzte sich voller Energie darauf. Vom Einkaufsbummel, der frustrierend endete, über das Aufräumen des Kellers, Putzen, Fotos sortieren usw. war alles vertreten. So hetzte sie durch den Tag, bis sie nachmittags beim Unkrautjäten innehielt und ein Eichhörnchen erblickte.
Sie beobachtete das Tier eine Weile und fragte sich dann, was sie hier eigentlich mache. Bis dahin hatte sie zwar alles Mögliche erledigt, aber sich selbst nicht eine Minute zum Auftanken gegönnt. Der Anblick dieses kleinen, niedlichen Tieres hatte ihr die Augen geöffnet und sie daran erinnert, was wirklich wichtig ist. Die nächste Stunde verbrachte sie mit einem Buch in der Badewanne.
Geht es dir ähnlich? Wir hetzen oft durch den Tag, immer darauf bedacht, so viel wie möglich zu erledigen, und gönnen uns wenig oder keine Ruhe. Rückblickend stellen wir dann fest, dass wir uns selbst das Leben schwerer gemacht haben, als es ohnehin schon ist.
Wie geht es dir an freien Tagen - zum Beispiel am wöchentlichen Ruhetag? Kannst du auf Knopfdruck abschalten oder hast du möglicherweise auch für den Sabbat eine "To do"-Liste? Diese besteht zwar nicht aus alltäglichen Dingen wie Putzen, Waschen usw., möglicherweise kann aber ein überladenes gottesdienstliches oder diakonisches Programm uns daran hindern, zur Ruhe zu kommen.
Gott hat uns den Sabbat geschenkt, weil er wusste, dass wir oft während der Woche "unter Strom stehen" und abgelenkt sind. Die Evangelien berichten nicht nur davon, dass Jesus sabbats in die Synagoge ging, sondern auch, dass er sich immer wieder in eine einsame Gegend zurückzog. Auch wir haben es nötig, uns zurückzuziehen und innezuhalten, um in der Stille vor Gott zur Ruhe zu kommen und auf seine Stimme zu hören.
Gönnen wir uns auch zwischendurch oder gerade am Sabbat einen freien Tag, ohne von morgens bis abends konkrete Aufgaben und Verpflichtungen zu haben! Wir werden dadurch wieder neue Kraft schöpfen und uns danach umso besser mit unseren Gaben und Fähigkeiten im Familien- und Gemeindeleben einbringen können.
Jeanette Schehrer
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.