Andacht vom 14.04.2014:
Durch den Glauben baute Noah eine Arche, um seine Familie vor der Flut zu retten. Er gehorchte Gott, der ihn vor etwas warnte, das noch nicht zu sehen war. Sein Glaube war das Urteil über den Unglauben der übrigen Welt; er aber wurde Erbe der Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt. Hebräer 11,7 (Neues Leben Bibel)
Im letzten Jahr wurde einer Katastrophe gedacht, die 100 Jahre zuvor Millionen Menschen in Europa und Amerika aufwühlte: der Untergang der Titanic.
Dieser Dampfer war damals das größte Passagierschiff der Welt und galt als ein Wunderwerk der Ingenieurskunst. Es war 260 Meter lang, 28 Meter breit und bot 2400 Passagieren Platz, die von 900 Bediensteten umsorgt wurden. Aufgrund ihrer Konstruktion mit zahlreichen Schotten im Rumpf hielt man die Titanic für unsinkbar. Sie war das Flaggschiff des Größenwahns jener Tage und sollte die Überlegenheit des Menschen gegenüber den Naturgewalten beweisen.
Doch schon bei ihrer Jungfernfahrt kollidierte sie am 14. April 1912 in der Nähe von Neufundland (Kanada) mit einem Eisberg und ging unter. 1500 Menschen kamen dabei ums Leben. Mit der Titanic versank auch der Glaube an eine glorreiche Zukunft, in der alle Probleme durch die moderne Technik gelöst sein würden. Von diesem Schlag gegen den Fortschrittsoptimismus hat sich die Menschheit bis heute nicht erholt.
Welch ein Kontrast zur Arche Noah. Dieses Schiff, gebaut nach den Plänen Gottes (1 Mo 6,1416), widerstand den Wassermassen. Auch war nicht menschliche Hybris der Antrieb für den Bau der Arche, sondern schlichtes Gottvertrauen. Obwohl man nicht mit einer Sintflut rechnen konnte, glaubte Noah der Ankündigung Gottes mehr als der bisherigen menschlichen Erfahrung.
Die Titanic war populär, viele wollten mitreisen. Die Arche galt als eine Dummheit; die Warnungen Noahs vor der Flut (2 Ptr 2,5) wurden in den Wind geschlagen. Viele Passagiere der Titanic fanden den Tod, die acht Reisenden der Arche haben alle überlebt.
Das Schicksal der beiden Schiffe lehrt uns, was im Leben und bei Gott wirklich zählt: Nicht die Haltung "wir haben alles im Griff", sondern das Vertrauen in den Schöpfer und Erlöser der Welt, an dem wir auch dann festhalten, wenn die Erfahrung und die meisten Menschen dagegen sprechen.
Thomas Lobitz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.