Andacht vom 12.05.2014:
Ihre Kinder sind stolz auf sie und ihr Mann lobt sie: "Es gibt viele tüchtige Frauen ... aber du bist die allerbeste!" Sprüche 31,28-29 (Gute Nachricht Bibel)
Vor einiger Zeit las ich eine wunderschöne Geschichte. Ein 4-jähriger Junge kam zur Mittagszeit aus einem christlichen Kindergarten nach Hause und verkündete: "Heute möchte ich beten." Alle freuten sich und hörten aufmerksam zu. "Alle guten Damen, alles, was wir haben, kommt, o Gott, von dir, wir danken dir dafür. Amen." Der Vater musste lachen und meinte: "Du hast etwas nicht ganz richtig verstanden. Das Gebet heißt "Alle guten Gaben ." Ist es nicht wunderbar, wenn Kinder zum Ausdruck bringen: "Mama, du bist die Beste! Ich hab´ dich ganz doll lieb, bis zum Himmel und zurück." - "Ich verdanke dir unendlich viel, vor allem, dass ich durch dich Jesus kennenlernen konnte." Solche Sätze machen den miesesten Tag vergessen.
Was sind Mütter, Omas, Ehefrauen und andere "gute Damen" wert! Sie opfern sich auf, verzichten auf Schlaf, leben Glauben und Vertrauen vor, schenken immer wieder neu Liebe und beherrschen die Kunst, mit dem Herzen zu denken und auch "Igel" zu umarmen. Wen wundert´s, dass man in der arabischen Welt sagt: "Weil Gott nicht überall sein kann, schuf er die Mutter."
So eine Mutter war auch Eunike. Einen "aufrichtigen Glauben" hatte Paulus bei ihr gesehen (2 Tim 1,5 GNB). Er war Wesen und nicht Schminke, rein und nicht vergiftet. Er zeigte sich in ihrem herzlichen Verhältnis zu Gott und seinem Wort. Das hat ihren Sohn Timotheus geprägt und ihm als Kapital sein Leben lang zur Verfügung gestanden.
Anders war es bei Noomi. Am Tiefpunkt ihres Lebens ging sie auf Distanz zu Gott. Als vielfach Enttäuschte war sie bitter geworden, aber in ihrem angefochtenen Glauben echt geblieben. Das muss ihre Schwiegertochter Ruth so stark beeindruckt haben, dass sie unbedingt zu dem Gott gehören wollte, der die Mutter noch im tiefen Leid festhielt (Ruth 1,16-17).
Gott gebraucht nicht nur die glücklichen Heiligen, sondern auch die angeknacksten, die enttäuschten, die schier verzweifelten. Manchmal fühlt man sich gerade zu solchen Menschen hingezogen, bei denen nicht alles glatt läuft, die nicht immer "oben" sind. Auf jeden Fall gebraucht Gott auch sie in wunderbarer Weise. Es wäre großartig, wenn "alle guten Damen" - wie immer sie das Leben auch geprägt hat - wenigstens hin und wieder ein Dankeschön bekämen.
Hartwig Lüpke
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.