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Andacht vom 11.06.2014:

Als Abram 99 Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sagte zu ihm: "Ich bin Gott, der Macht hat über alles. Wo du auch bist, lebe mit mir, und tu, was recht ist." 1. Mose 17,1 (Hoffnung für alle)

"Wandle vor mir und sei ganz!", formuliert der jüdische Gelehrte Martin Buber in seiner sprachgewaltigen Wiedergabe des Alten Testamentes den letzten Satz des obigen Textes und bringt damit die Bedeutung des hebräischen Wortlautes auf den Punkt. Dem Menschen, der unterwegs ist, ruft Gott quasi zu: "Folge der Stimme des Herzens, sei ganz, sei authentisch. Gott wird Großes aus dir machen. Und zwar unabhängig davon, wie groß die Hindernisse auch sein mögen."

Im konkreten Fall erschien das Alter - 99 Jahre - für den Plan, einen Sohn zu bekommen, äußerst widrig, das Vorhaben geradezu lachhaft. Beide, Abram und Sara lachten darüber (1 Mo 17,17; 18,10-15). Doch der HERR verhieß ihnen, das Unmögliche möglich zu machen und rief Abram auf, dafür "ganz" zu sein.

Was ist der Sinn dieser Forderung? Sind wir aufgefordert, mit allem, was uns Menschen ausmacht, vor Gott ohne Fehler und Brüche zu erscheinen? Wäre dies möglich, wäre das nicht eine Quelle unbegrenzter Selbstsicherheit? Gerade in der Selbstüberschätzung lag für Abram jedoch die Gefahr des Scheiterns. Dreimal wird berichtet, wie Abram sich selbst half, statt auf Gott zu setzen - und damit in die Irre ging. Den entscheidenden Impuls erhält der Appell durch den Namen, den Gott wählt, um sich zu beschreiben. Gott stellt sich vor als Gott mit Macht über alles (traditionell wird schaddai mit "der Allmächtige" wiedergegeben). Er kann. Er arbeitet mit Ungeeigneten, er lässt den, der sich als Versager fühlt, durch seine Gnade stark und heil werden. Nur dem kann geholfen werden, der seine Stärke bei Gott sucht.

Wir dürfen es wagen, als ganzer Mensch vor Gott zu treten, mit allen Schwächen, ohne etwas verdrängen zu müssen. Gott arbeitet mit uns, auch dann, wenn die Umstände dagegen sprechen.

Wer Abstand nimmt von falscher Selbstsicherheit und Gott die Richtung und den Rhythmus vorgeben lässt, wird nicht nur sicher wandeln, sondern sich auch in ihm geborgen wissen. Wer im Vertrauen auf Gott wandelt, wird verwandelt, ohne sich selbst fremd zu werden. Das macht Mut, ungekünstelt zu sein, Neues zu wagen, zuversichtlich voranzugehen und freudig der Erfüllung der Verheißungen Gottes entgegenzusehen.

Marc-Oliver Schulz

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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