Andacht vom 28.07.2014:
Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: "Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!" 1. Mose 28,16
Urlaubszeit! Manche von uns haben den Urlaub bereits hinter sich, einige sind mittendrin, andere freuen sich noch darauf. Für viele von uns ist diese Zeit mit dem Wunsch verbunden, die Anspannung des Alltags für einige Wochen zu vergessen und einfach ein bisschen in der Sonne zu träumen - jeder für sich, jeder auf seine Weise. Ob es ein "Baumeln mit der Seele" wird, wie Kurt Tucholsky sagte, hängt davon ab, wie weit die Wunschträume und die Lebenswirklichkeit bei uns übereinstimmen. Aber wem das Herz voll ist, dem gehen vielleicht auch die Träume über?
Auch der Erzvater Jakob war einmal unterwegs. Gewiss, es war nicht gerade eine Urlaubsreise. Als es Nacht wurde, legte er sich irgendwo auf die Erde. Ein Stein wurde zu seinem Kopfkissen. Er träumte, dass eine Leiter von der Erde mitten in den Himmel führte. Engel stiegen auf und nieder, und oben stand Gott und versprach Jakob, ihn auch unterwegs nicht aus den Augen zu lassen.
Als Jakob erwachte, wunderte er sich, dass Gott an einem so gewöhnlichen Schlafplatz sein kann, irgendwo unterwegs. "Tatsächlich - der Herr wohnt hier, und ich habe es nicht gewusst!", rief er. "Wie furchterregend ist dieser Ort! Hier ist die Wohnstätte Gottes und das Tor zum Himmel!" Am nächsten Morgen stand er früh auf. Er nahm den Stein, auf den er seinen Kopf gelegt hatte, stellte ihn als Gedenkstein auf und goss Öl darüber, um ihn Gott zu weihen. Er nannte den Ort Bethel ("Haus Gottes"). (1 Mo 28,16-19 Hfa)
Wie gut, wenn man das weiß: Überall ist Gott da - wo ich arbeite, schlafe oder im Urlaub bin und träume. Und wo er ist, da ist jeder Platz und jeder Augenblick von ihm gesegnet. Und überall können wir ihn verehren und ihm Ehre bereiten.
Günther Hampel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.