Andacht vom 24.08.2014:
Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn. 2. Mose 20,11
An einem schönen Sommertag stand ich am Schluchsee, dem größten Schwarzwaldsee, und beobachtete einige Ruderboote. Eines der Boote, das ganz nah an mir vorbeifuhr, war mit sechs Ruderern und einem Steuermann besetzt. Dieses Bild ließ mich an die Schöpfungswoche denken.
Gott schuf den Lufthimmel und die Erde in sechs Tagen. Am siebenten Tag ruhte er. Er heiligte und segnete diesen Tag, den Sabbat. Ich verband dies mit den sechs Ruderern, die das Boot mit ihren Kräften voll in Gang setzten. Der siebte Mann saß am Ende des Bootes und steuerte in bestimmter Richtung zum Ziel.
Ist das nicht ein wunderbares Gleichnis für unser Leben? Sechs Tage sollen wir arbeiten und am siebenten Tag, dem Sabbat, ruhen (V. 9-10). Das ist der Tag Gottes, der unser Steuermann sein will, d. h. die Richtung zeigen, in die wir gehen und wirken sollen, damit unser Leben gelingt.
Das vierte Gebot im zweiten Buch Mose zeigt uns das Ziel und die Richtung unseres Lebens an. Gott, der HERR, ist der beste Steuermann. Er allein kann unser Lebensschiff durch die sechs arbeitsreichen Tage sicher lenken. Dadurch wird der Sabbat für uns zu einem Tag der Erquickung, des Auftankens - beides, durch die Ruhe aber auch durch den Segen, den Gott auf diesen Tag gelegt hat, und der auf jeden "überspringt", der am Sabbat die Gemeinschaft mit Gott sucht.
Wenn wir als Gemeinde Sabbat feiern, danken wir ihm bewusst für alles, was wir mit ihm während der sechs Arbeitstage erlebt haben, aber auch für die große Liebe, mit der er uns während der Arbeitswoche erfüllt hat. Gott allein kann uns diesen "Sabbatsegen" schenken - ob im Gottesdienst, im frohen Familien- oder Freundeskreis, beim Lesen seines Wortes und dem Austausch darüber, oder bei der Betrachtung seiner Schöpfungswerke während eines Spaziergangs. Je mehr wir ihm vertrauen und je stärker wir ihn von ganzem Herzen lieben, desto größer wird unser Verlangen werden, Zeit mit ihm und mit unseren Mitchristen zu verbringen.
Ich wünsche uns, dass auch wir an diesem Tag die Liebe und Güte Gottes spüren, uns davon prägen und erfüllen lassen, damit sie auf jene überspringt, die uns begegnen.
Paul Gerhard Wiesenberg
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.