Andacht vom 27.08.2014:
"Lauft um euer Leben!", sagte einer der beiden Engel. "Schaut nicht zurück, bleibt nirgendwo stehen, sondern flieht ins Gebirge! Wer zurückbleibt, muss sterben!" 1. Mose 19,17 (Hoffnung für alle)
In einem Lied von Udo Jürgens heißt es: "Schau nach vorn, nicht zurück, zwingen kann man kein Glück!" Das ist manchmal leichter gesagt als getan. Ich mag zum Beispiel keine Veränderungen. Meine gewohnte Umgebung, der Freundesund Familienkreis, die Gemeinde und alles Vertraute bedeuten mir viel. Ich würde nicht ohne weiteres alles aufgeben wollen. Andere hingegen brauchen ab und zu einen Tapetenwechsel. Sie finden es spannend, neu anzufangen, und zeigen keine Scheu vor der Ungewissheit, die mit einem Umzug verbunden ist.
In 1. Mose 19 finden wir die Geschichte von Lot und seiner Familie. Lot wohnte in Sodom. Die Gegend dort war damals sehr fruchtbar und reich bewässert, sie erinnerte an den Garten Eden (1 Mo 13,10). Lot lebte jedoch nicht im Paradies, sondern in einer Stadt, in der sehr viel Böses geschah. Die Einwohner führten ein abscheuliches Leben, deshalb wollte Gott die Stadt vernichten (1 Mo 18,20 -23).
Gott schickte zwei Engel in die Stadt, weil er Lot und seine Familie verschonen wollte. Auch die Verlobten seiner Töchter hätten die Möglichkeit der Rettung gehabt, doch als Lot sie warnte, lachten sie ihn nur aus (1 Mo 19,14). Die beiden Engel drängten bei Tagesanbruch zur Eile. Da Lot zögerte, fassten die beiden Engel ihn, seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand und ließen sie erst außerhalb der Stadt wieder los (V. 16).
Einer der beiden Engel warnte: "Lauft um euer Leben! Schaut nicht zurück!" (V. 17 Hfa) Lots Frau konnte der Versuchung nicht widerstehen; dies wurde ihr zum Verhängnis. Mit dem Blick zurück verlor sie ihr Leben und erstarrte zur Salzsäure (V. 26). Möglicherweise hing sie sehr an ihrem Zuhause; sie wollte sich nicht lösen und war verunsichert. Lot zögerte zwar anfangs auch, beharrte aber und erlebte mit seinen Töchtern eine wunderbare Errettung (V. 29).
Entscheidend dabei ist, dass Lot und seine Familie eine Wahl hatten. Sie wurden, so wie man kein Glück erzwingen kann, nicht zur Rettung gezwungen. Gott lässt uns die freie Entscheidung, an ihn zu glauben. Wer sich für Jesus entscheidet, "wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben" (Joh 3,16b Hfa).
Jeanette Schehrer
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.