Andacht vom 28.08.2014:
"Du, König [Nebukadnezar], hattest einen Traum, und siehe, ein großes und hohes und hell glänzendes Bild stand vor dir." Daniel 2,31
Zu allen Zeiten haben Menschen geträumt: von der eigenen Karriere, von einer besseren Zukunft, von einem goldenen Zeitalter. "Träume sind Schäume", sagt der Volksmund. Vielfach bleibt es beim bloßen Wunschdenken; manchmal jedoch werden Träume zu Visionen, die mit ganzer Kraft verfolgt werden.
Martin Luther King hatte einen Traum. Heute vor genau 50 Jahren breitete er ihn vor einer großen Zuhörerschaft aus: "Ich habe einen Traum ... dass sich eines Tages diese Nation erheben und die wahre Bedeutung ihres [Verfassungs-]Bekenntnisses ausleben wird: ,Wir halten diese Wahrheiten als offensichtlich, dass alle Menschen gleich geschaffen sind.´ ... Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt ..."
Martin Luther King setzte sich mit aller Kraft für die Verwirklichung dieses Traumes ein - und viele mit ihm. Er war bereit, große Opfer zu bringen, und bezahlte schließlich mit seinem Leben dafür. Und doch erreichte er etwas mit friedlichen Mitteln, was kaum jemand für möglich gehalten hatte und wofür er mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde.
Haben wir Träume und Visionen? Haben wir Ziele, für die wir uns mit ganzer Kraft einsetzen - für uns selbst, für unsere Gemeinde, für die Menschen, für die Welt? Träumen wir von fairen Auseinandersetzungen, friedlichem Miteinander, liebevollen Beziehungen? Träumen wir von Gerechtigkeit und Nächstenliebe, von einer besseren Zukunft?
Die gute Nachricht für uns ist: Wir müssen diesen Traum nicht alleine träumen. Gott ist der Urheber dieser Visionen. Martin Luther King wusste Gott auf seiner Seite und konnte deshalb diesen Traum träumen und ihn mit aller Kraft umsetzen. Jesus Christus hat uns verheißen, dass im anbrechenden Reich Gottes diese Träume schon anfangen, Realität zu werden. Und König Nebukadnezar hatte zwar seine eigenen Gedanken und Wünsche (Dan 2,29), träumte dann aber den Traum Gottes, der sich bisher wunderbar erfüllte und der im kommenden Reich Gottes seinen Abschluss und seine Vollendung finden wird (V. 44-45).
Diesen Traum vom bereits angebrochenen und kommenden Reich Gottes lohnt es mitzuträumen!
Roland E. Fischer
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.