Andacht vom 16.09.2014:
Der HERR sagte ... "Ein Mensch sieht, was in die Augen fällt; ich aber sehe ins Herz." 1. Samuel 16,7 (Gute Nachricht Bibel)
Der italienische Maler und Bildhauer Michelangelo (1475-1564) hat durch seine imposanten Kunstwerke Weltruhm erlangt. Seine Skulpturen und Gemälde werden daher jedes Jahr von Tausenden kunstinteressierten Besuchern bewundert.
Als Michelangelo eines Tages eine neue Bildhauerarbeit begann und mit Hammer und Meißel auf einen großen Steinblock einschlug, beobachtete ihn ein zufällig vorbeikommender Mann. Irritiert fragte er den Künstler, warum er sich denn solche Mühe mache und so kräftig auf diesen hässlichen Steinblock einschlage. Michelangelo machte eine kleine Pause und trat einen Schritt zurück. Dann erklärte er dem Mann freundlich, dass er keinen hässlichen Steinblock, sondern einen wunderschönen Engel sehe, den er nun befreien würde.
Erleben wir nicht manchmal ähnliche Situationen? Lassen wir uns nicht auch oft vom ersten Eindruck täuschen und bewerten etwas oder jemanden voreilig? Oder reduzieren wir unsere Konzentration zu sehr auf die Gegenwart und verlieren dabei möglicherweise die langfristigen Ziele aus den Augen?
Wir merken sehr häufig, dass unsere menschlichen Fähigkeiten dabei an Grenzen stoßen. Doch Gott, der uns geschaffen hat, sieht in seiner großen Liebe, Güte und Macht weiter. Er erklärte einst dem Propheten Samuel: "Ein Mensch sieht, was in die Augen fällt; ich aber sehe ins Herz." (1 Sam 16,7 GNB)
Gott durchschaut uns; er kennt uns so, wie wir wirklich sind, mit unseren Gedanken, den Beweggründen für unser Handeln, unseren Hoffnungen, Ängsten und Begabungen. Das bedeutet aber auch, dass wir Gott nicht täuschen können. Er sieht daher ebenso unsere Schwächen, unser Versagen und unsere Unrechtstaten. Doch durch seine unendlich große Gnade und die Erlösungstat seines Sohnes Jesus Christus können wir von unserer Schuld frei werden und dessen Zusage in Anspruch nehmen: "Wenn der Sohn euch [von Sünde] frei macht, dann seid ihr wirklich frei." (Joh 8,36 GNB; vgl. V. 34) Und befreit von sündigen Gewohnheiten und Einstellungen wird das Bild von Jesus in uns sichtbar werden. Und das ist noch mehr als ein wunderschöner Engel.
Dieses Versprechen gilt uns ganz persönlich und kann uns auch heute Kraft und Mut geben!
Dagmar Heck
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.