Andacht vom 17.09.2014:
Da kamen vier Männer, die einen Gelähmten auf einer Matte trugen. Es gelang ihnen nicht, durch die Menge zu Jesus vorzudringen, deshalb deckten sie das Dach über ihm ab. Dann ließen sie durch die Öffnung den Kranken auf seiner Matte hinunter. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: "Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben." Markus 2,3-5 (Neues Leben Bibel)
"So notwendig wie die Freundschaft ist nichts im Leben." So formulierte es der altgriechische Philosoph Aristoteles. Nun sind die Menschen verschieden, manche sind gern allein, andere suchen die Gesellschaft. Aber ganz ohne Freunde möchte wohl niemand leben. Die Erkenntnis, "es ist nicht gut für den Menschen, allein zu sein" (1 Mo 2,18 NLB), muss nicht zwingend eine Eheschließung nach sich ziehen. Auch gute Freunde machen das Leben lebenswerter.
Der gelähmte Mann hatte offenbar gute Freunde. Als bekannt wurde, dass der Wundertäter Jesus gerade in der Stadt Kapernaum war, legten sie ihn auf eine Tragematte, um ihn zu Jesus zu bringen. Dabei ließen sie sich von Hindernissen nicht aufhalten, sondern bahnten mit Phantasie und Einsatzbereitschaft einen Weg in das Haus, in dem Jesus zu Gast war.
Hier zeigt sich der Wert, den gläubige Freunde für Menschen haben, die auf der Suche sind. Manche sind "gelähmt" - hilflos und überfordert. Sie spüren ihre Verlorenheit und haben Sehnsucht nach Heilung und Erlösung. Und sie brauchen jemanden, der sie auf dem Weg zu Jesus begleitet. Da kostet es zuweilen Anstrengung, Menschen zu "tragen" (auch mit vereinten Kräften) und ihnen den Weg zu bahnen. Und vielleicht muss sogar ein unkonventioneller Zugang zu Jesus gesucht werden. Nicht immer verläuft der Weg zu ihm geradeaus durch die Gemeindetür; manchmal stehen dort einfach zu viele Menschen im Weg. Manchmal müssen ein paar Steine eines festgefügten Gebäudes herausgebrochen werden, damit suchende Menschen das Ziel ihrer Sehnsucht erreichen: Christus, der sie aufgrund ihres Glaubens aus ihrer Verlorenheit befreien wird, so wie den Gelähmten damals.
"Jedermann will einen Freund haben, aber niemand gibt sich die Mühe, einer zu sein", lautet ein Sprichwort. Vermutlich haben dich andere Menschen auf dem Weg zu Jesus begleitet. Wenn du merkst, dass deine Freunde nach Jesus suchen, mache dich mit ihnen auf den Weg zu ihm.
Thomas Lobitz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.