Andacht vom 18.09.2014:
Nimm dir die Lebensweisheiten zu Herzen, die ich dir weitergebe, achte auf sie und werde klug! Ringe um Verstand und Urteilskraft, suche danach voller Eifer wie nach einem wertvollen Schatz! Dann wirst du Gott immer besser kennenlernen und Ehrfurcht vor ihm haben. Er allein gibt Weisheit, und nur von ihm kommen Wissen und Urteilskraft. Sprüche 2,2-6 (Hoffnung für alle)
Der Pfarrerssohn und Dichter Gottfried August Bürger (1747-1794) - vor allem für seine Balladen und die Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen bekannt, - schrieb das Gedicht "Die Schatzgräber":
Ein Winzer, der im Sterben lag,
rief seine Kinder an und sprach:
"In unserm Weinberg liegt ein Schatz,
grabt nur danach!" - "An welchem Platz? "
schrie alles laut den Vater an.
"Grabt nur!" O weh! da starb der Mann.
Kaum war der Alte beigeschafft,
so grub man nach aus Leibeskraft.
Mit Hacke, Karst und Spaten ward
der Weinberg um und um gescharrt.
Da war kein Kloß, der ruhig blieb;
man warf die Erde gar durchs Sieb
und zog die Harken kreuz und quer
nach jedem Steinchen hin und her.
Allein, da ward kein Schatz verspürt,
und jeder hielt sich angeführt.
Doch kaum erschien das nächste Jahr,
so nahm man mit Erstaunen wahr,
dass jede Rebe dreifach trug.
Da wurden erst die Söhne klug
und gruben nun jahrein, jahraus
des Schatzes immer mehr heraus.
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Gute Bodenbearbeitung ist für Gartenbau und Landwirtschaft sehr wichtig. Diese Regel gilt auch auf geistigem und geistlichem Gebiet.
Schatzsucher sind mit viel Einsatz und Eifer unterwegs. Mit Metalldetektoren werden Felder und Wälder nach Edelmetall, Schmuck oder alten Gebrauchsgegenständen durchsucht. Taucher suchen nach versunkenen Schiffen, um dort Wertvolles zu finden. Wir sollten mit dem gleichen Eifer im Wort Gottes nach Schätzen suchen. Unser Andachtstext weist darauf hin: Gott besser kennenzulernen geschieht auch nicht nebenbei, es erfordert einige Mühe. Es geht darum, die Aussagen zu verstehen, sie auf uns wirken zu lassen, und unser Leben nach den dort vermittelten Grundsätzen auszurichten.
Günter Lentzsch
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.