Andacht vom 19.03.2005:
Wer bekommt die Infos?
Und Jesus betete: "Mein Vater, Herr über Himmel und Erde, ich danke dir, dass du die Wahrheit vor denen verbirgst, die sich für klug halten; aber den Unwissenden hast du sie enthüllt." Matthäus 11,25 (Hoffnung für alle)
Hier spricht Jesus mit seinem Vater darüber, was Menschen auf der Suche nach Wahrheit erleben. Es scheint fast so, als wäre Klugheit verdächtig und Unwissenheit von Vorteil. Aber dann hätte Jesus nicht an anderer Stelle vom "klugen Knecht", von den "klugen Jungfrauen" und vom "klugen Mann" gesprochen, der sein Haus auf Felsen baute.
Und doch können Menschen mit ihrer Klugheit der Wahrheit im Wege stehen. Jesus Christus ist Gottes Wahrheit. Diese Erkenntnis wird nicht auf dem Weg menschlicher Weisheit erlangt, sondern "von obenher", durch Offenbarung Gottes. Das meint Jesus, wenn er zu Petrus auf dessen Bekenntnis hin sagt: "Du kannst wirklich glücklich sein, Simon, Sohn des Jona! Diese Erkenntnis hat dir mein Vater im Himmel gegeben; von sich aus kommt niemand zu dieser Einsicht." (Mt 16,17 Hfa)
Daraus ist nur eine Schlussfolgerung zu ziehen: Die Wahrheit Gottes erschließt sich dem Menschen nicht durch kluge Argumente und glasklare Beweisführung, ja nicht einmal durch Wunder. Sie kommt zu dem, der Gott erlebt. Dazu braucht es innere Bereitschaft, die der Offenbarung Gottes nicht mit menschlicher Weisheit zuwiderläuft. Jesus sucht Menschen, die bei ihm verweilen und ihm zuhören wollen, keine "Tennis-Asse", die seine Bälle zurückspielen. Das wurde Nikodemus klar, "einem anerkannten Gelehrten in Israel". Erst als ihm die Argumente ausgingen und er endlich begann, auf Jesus hinzuhören, erfuhr er die Wahrheit Gottes, die für sein Leben einen neuen Anfang bedeuten konnte: "Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben." (Jo 3,16 Hfa)
Johannes Fiedler
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.