Andacht vom 29.03.2005:
Der Römer
Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen! Markus 15,39
Ein römischer Hauptmann, hart im Nehmen und an Grausamkeiten gewöhnt, steht am Kreuz Jesu. Drei Stunden war es finster, gerade in der Zeit, wenn die Sonne am höchsten steht: von 12.00 bis 15.00 Uhr. Dann - wie Matthäus berichtet - kam ein Erdbeben, "die Soldaten erschraken sehr" (Mt 27,54 GN). Und der Hauptmann spricht seine Erkenntnis laut aus: "Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen!"
Für einen Römer war ein Gottessohn etwas Überwältigendes. Der Hauptmann hatte sich mitschuldig gemacht, diesen Gottessohn zu kreuzigen. Was würde nun mit ihm geschehen? Würde er von Gott zur Rechenschaft gezogen werden?
Der Bericht geht nicht darauf ein, an welchen Gott der Hauptmann dachte. Eins wird jedoch klar: Der Römer reihte sich nicht ein in die Schar derer, die nach der Finsternis wieder in Spott verfielen. Er hatte etwas gemerkt, was tiefer ging. In den Mythen der Römer, den Göttergeschichten, bedeutete die Menschwerdung eines Gottes unter anderem Hoffnung auf Wohlergehen. Aber er, der Hauptmann, war mit schuld am Tod des Gottessohnes.
Was bedeutet mir die Aussage "Dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen"? Christus kam in diese Welt, damit ich das ewige Leben haben kann, frei werde von jeglicher Schuld. Stehst du noch zu deiner Entscheidung, dass du Jesu Opfer für dich in Anspruch nimmst? Glaubst du, dass Jesus Christus dich ans Ziel bringt, wo du ewig in Gemeinschaft mit ihm leben wirst?
Das Ereignis auf Golgatha gibt jedem von uns die Chance, unser Ja zu Christus, unserem Retter und Erlöser, zu überdenken und zu bekräftigen. Dankbar und froh über unsere Schuldbefreiung vermögen wir dem Leben das Beste abzugewinnen. Ich wünsche dir und mir, dass persönliche Gewissheit der Erlösung durch Christus unser Vertrauen stärkt. Das fördert unsere eigene Zufriedenheit, die gute Beziehung zu Gott und zu unseren Mitmenschen.
Hans-Joachim Scheithauer
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.