Andacht vom 06.04.2005:
Gütesiegel
Darum sollt ihr alle die Gebote halten, die ich dir heute gebiete, auf dass ihr stark werdet, hineinzukommen und das Land einzunehmen ... und dass du lange lebest in dem Lande, das der Herr... geben will. 5. Mose 11,8.9
Warum hört man im christlichen Raum so wenig über den Wert der Gebote? Naturgesetze stehen dagegen bei der Wissenschaft hoch im Kurs. Wo liegt der Unterschied? Beide Gesetze stammen von demselben Gott. Beide haben dasselbe Gütesiegel. Beide sind für den Bestand und die Entwicklung von Natur und Mensch unerlässlich. Hängt das vielleicht damit zusammen, dass zwar niemand mit Reißzwecken in den Schuhen herumläuft, weil das sofort wehtut, dass wir aber ab und zu Lügen ins Leben mischen in der Meinung, das schade keinem? Das wäre das Letzte: Nur belehrbar durch schmerzhafte Folgen. So wachsen keine Charaktere. Denn Lebensklugheit fängt mit Hörbereitschaft an. Gottes Wort steht dabei an erster Stelle und bleibt auch dort. Nur so lernt man Beiläufiges, Wichtiges und Allerwichtigstes in die richtige Reihe zu bringen. Gottes Gebote sind immer und überall der wirksamste Faktor, wenn es um Wertzuwachs des Lebens und seiner Ordnungen geht. Denn in den Geboten begegnet uns Gott, wie er selber lebt und denkt. Kann es etwas Besseres geben? Wer Schreibtisch und Schublade nicht in Ordnung halten kann, sollte darüber nachdenken, warum Jesus nach seiner Auferstehung das Schweißtuch sorgfältig zusammenfaltete, obwohl das gewiss Nebensache war. Was für ein Blick tut sich hier auf! Jesus überlässt rein gar nichts dem Zufall. Auch Allerkleinstes ordnet er richtig ein. Wieviel Kraft gerade darin liegt, erfahren oft nur die Geringsten und Kleinsten. Sie litten ja lebenslang unter der abschätzigen Frage: Lohnt es sich überhaupt, dass man sich um sie kümmert? Und nun ist einer da, der nicht so fragt, der das Allergeringste in behutsame, helfende Hände nimmt. Für ihn ist wirklich nichts unwichtig!
Georg Richter
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.