Andacht vom 17.05.2005:
Der Mittelpunkt
Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! Johannes 14,1
"Diesen Autotyp kaufe ich nie wieder", sagt der Mann und erklärt, wie sehr er sich darüber ärgert, dass der Wagen holpert und er laufend Öl nachfüllen muss. Der Fachmann lacht. "Da müssen die Radlager erneuert werden und zumindest eine Dichtung." Als der Wagen repariert ist, denkt der Mann: "So gut ist das Auto noch nie gefahren!" Zugegeben, in der Regel sind Autofahrer besser informiert. Aber wie viel Unwissenheit dürfen sich Menschen in Glaubensfragen leisten?
"Ich habe gebetet, und es hat nicht geholfen", sagt eine Frau. Dabei verrät das "Es", dass sie keinerlei Beziehung zu dem "Er" hat, der allein helfen kann. Glaube ist kein Vehikel, mit dem ich besser durchs Leben fahren kann. Glaube ist ein inniges, herzliches Verhältnis zu dem persönlichen Gott, der die Welt und mein kleines Leben erhält. Er nimmt Anteil an meinem Ergehen und möchte, dass ich mit ihm über alles rede, was mich bewegt. Ihm gelegentlich eine Bitte vorzutragen wäre zu wenig, hieße, ihn in allen anderen Angelegenheiten zu vergessen. Jesus sagt: "Glaubt an
Gott und glaubt an mich!" Der Pfeil des Glaubens zeigt auf Christus, nicht in erster Linie auf meine Bedürfnisse.
Warum sagt Jesus, dass seine Jünger nicht erschrecken sollen?
Jesus eröffnet ihnen, dass er bald Abschied nehmen und zum Vater zurückkehren muss. Sie werden danach seine sichtbare Gegenwart vermissen und seine helfenden Worte nicht mehr unmittelbar hören. Dann kommt es auf den Glauben an, der nicht mit den Augen sieht, aber mit dem Herzen vertraut. Jesus hat in der Bergpredigt die richtige Rangordnung der Dinge aufgezeigt. "Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen." (Mt 6,33)
Was könnte für mich heute bedeuten, zuerst nach dem "Reich Gottes" zu trachten? Auf jeden Fall gilt: Wenn Jesus der Mittelpunkt meines Denkens und Tuns ist, werde ich gut fahren.
Konrad Edel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.