Andacht vom 16.06.2005:
Beharrlich im Warten
Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt. 2. Petrus 3,13
Adventgläubige warten auf die Wiederkunft ihres Herrn. Leider ist diese Erwartung bei vielen Menschen unserer Zeit nicht vorhanden. "Wo ist die Verheißung seiner Wiederkunft?" fragen die Spötter. "Ist nicht alles geblieben, wie es seit Anfang der Schöpfung war?" Aber ist denn alles unverändert geblieben, oder erleben wir nicht gerade in der Gegenwart den Zerfall ethischer und kultureller Werte?
Gottes Zeitrechnung ist anders als unsere, und wenn der Herr seine Wiederkehr verzögert, dann tut er es, weil "er Geduld [mit uns] hat und nicht will, dass jemand verloren" geht (V. 9).
In ihrem Gedicht "Adventbekenntnis" ermahnt uns Eva von Randenborgh, "Wartende" zu bleiben: Wir haben geschafft, nicht gewartet, wir waren fertig, nicht wartend. Wir haben gekämpft, nicht gewartet. Und immer wieder wird es Advent.
Kaum einer das heilige Warten kennt auf dich, Herr Christ, und dein Kommen. Und jeder sein eigenes Lichtlein anzündt. Und jeder sein eigenes Dogma verkündt, die Gottlosen und die Frommen. Herr, lass uns wieder das Warten lernen! Ruf uns aus all den lärmenden Fernen in die Stille des Wartens hinein. Hilf uns suchen, Herr, hilf uns finden. Lass uns kämpfen und dich verkünden. Nur, lass uns wartende Menschen sein.
Es gibt allerlei "Adventserwartungen"! Bei den verschiedensten Völkern der Erde regt sich das Hoffen und Warten auf einen Helfer und Retter. Aber es gibt nur den "Einen", der uns wirklich retten kann: Jesus Christus. Auf ihn warten wir, denn er hat von sich bezeugt: "Ja, ich komme bald."
Erika Haase
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.