Andacht vom 25.06.2005:
Gottes Wohnstätte
So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht? Deine große, herzliche Barmherzigkeit hält sich hart gegen mich. Jesaja 63,15
Gott wohnt im Himmel. Eine Vorstellung, die die meisten Menschen heute nicht teilen, eine Vorstellung aus alten Zeiten. Im Mittelalter gab es noch die Zweiteilung der Welt: Das Diesseits, in dem die Menschen wohnten, und das Jenseits, Platz für Himmel und Hölle, für Sehnsüchte, Hoffnungen und Ängste. Seitdem der Weltraum erforscht ist, scheint es keinen Wohnort für Gott mehr zu geben. Die Größe unseres Universums ist bekannt, und es ist unvorstellbar groß. Innerhalb dieses Universums gibt es nur Sterne, Planeten und den leeren Weltraum. Kein Platz für Gott, und deshalb gibt es in der Vorstellung der Menschen auch keinen Gott mehr; der Mensch ist allein mit all seinen Fragen nach Tod und Leben und Sinnerfüllung.
Gott wohnt im Himmel! Diese Aussage der Bibel ist deutlich. Es gibt eine andere Wirklichkeit. Eine Wirklichkeit, die größer ist, als die Wissenschaft sie uns vorgeben kann. Eine Wirklichkeit, die außerhalb der physikalischen Messinstrumente liegt, eine Wirklichkeit, die nur durch den Glauben erfasst und erkannt werden kann. Es gibt diesen Gott, der durch menschliche Methoden nicht erforscht werden kann. Nur der Glaube ermöglicht uns den Zugang zu ihm. Es gibt noch ein Ziel für alle unsere Fragen, Hoffnungen, Ängste und Sehnsüchte. Es gibt noch einen Platz für Gott. Aber viel wichtiger, als dass wir uns Gott im Himmel vorstellen können, ist, dass wir einen Platz für ihn in unserem Leben haben.
Gott will in uns wohnen. Er möchte unser Leben begleiten und uns führen. Er will uns zum Guten verändern. Er will unserem Leben Sinn und Hoffnung geben. Geben wir diesem einzig wahren Gott einen Platz in unserem Leben.
Roland Nickel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
