Andacht vom 23.09.2005:
Ende gut, alles gut!
Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu. Philipper 1,6
Das steht in dem Brief, den Paulus an die Christen in der Gemeinde Philippi schrieb. Kann er auch uns etwas bedeuten? Da wird eine Linie gezogen mit Anfang und Ende. Der Blick des Gläubigen soll sich vor allem auf den Endpunkt richten: Denn der steht fest, sowohl zeitlich als auch im Hinblick auf das Ergebnis. Und das heißt Vollendung! Für Zweifel bleibt kein Raum; denn Paulus kennt den, der vollendet.
Das menschliche Leben ist zu keiner Zeit Stillstand, sondern stets in Bewegung auf ein Ziel hin. Im biblischen Sinn ist es geistliches Wachsen und Reifen. "Ich habe dabei das feste Vertrauen, dass derselbe Herr, der in euch eine gute Arbeit angefangen hat, sie auch zur Vollendung bringen wird bis zum Tage Christi Jesu." (Bruns)
Schon mancher Christ hat sich herumgeschlagen mit Zweifeln: Ob ich je das Ziel erreiche? Kann mich Gott überhaupt annehmen? Ob ich gut genug bin für den Himmel?
Derart quälende Fragen kannte Paulus offenbar nicht, obwohl er doch die ersten Christen unbarmherzig verfolgt hatte und schuldig geworden war. Stattdessen dankt er seinem Herrn Jesus Christus, der ihn in das Apostelamt berufen hat und ihn Vergebung und Barmherzigkeit widerfahren ließ. (Vgl. 1 Tim 1,12-14)
An diese Barmherzigkeit Gottes wollen und dürfen wir uns halten. Das ist weder leichtfertiger Trost noch oberflächliche Selbstberuhigung; vielmehr sollten wir uns heute erneut vergegenwärtigen: "So nehm ich täglich Gnad um Gnade, Trost, Kraft und Licht aus deiner Füll. Geführt von dir auf rechtem Pfade, folg kindlich ich, getrost und still..."
Renate Poller
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
