Andacht vom 20.10.2005:
Unüberhörbar
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir. Johannes 10,27
Für das Evangelium gibt es keine Schranken. Die Stimme Jesu durchdringt sogar Gefängnismauern und erreicht jeden Menschen. Das durfte auch der Norweger Kars Olsen Skrefsrud (1840-1910) erleben. Er war ein gewohnheitsmäßiger Trinker, und weil er Geld für Alkohol brauchte, wurde er zum Dieb und landete schließlich im Gefängnis. Dort erreichte ihn die Botschaft des Evangeliums, und er beschloss, Missionar zu werden.
Nach seiner Entlassung ließ er sich zum Missionar ausbilden und gründete schließlich in Indien die bekannte Santalmission. Seine Erfolge im Missionsfeld machten ihn, ohne dass er dies beabsichtigte, zu einer allseits gefeierten Persönlichkeit. Unter anderem wurde er in das Schloss des norwegischen Königs eingeladen, um dort von seiner Arbeit zu berichten. Der König zeigte sich von Skrefsrud sichtlich beeindruckt und dankte ihm im Namen aller Zuhörer für seine Ausführungen. Als der Monarch dann noch davon sprach, dass der berühmte Gast über vierzig Sprachen und Dialekte beherrsche, antwortete der Missionar klar und bestimmt: "Majestät, die Hauptsache ist nicht, dass man viele Sprachen beherrscht, sondern dass man etwas zu sagen hat, einerlei, in welcher Sprache man redet." Das war sein wichtigstes Anliegen: von Jesus und seiner Botschaft zu reden. Darauf kam es ihm an, ganz gleich, ob er vor einfachen indischen Dorfbewohnern oder vor seinem König stand. Könnte das so auch von dir und mir gesagt werden? Ganz gewiss werden wir auch heute wieder Gelegenheit haben, den Menschen, die Gott uns in den Weg stellt, ein Wegweiser zu Jesus zu sein. Bitten wir den Herrn um den Mut und die Fähigkeit, diese Gelegenheit in seinem Sinne zu nutzen!
Hoo Tiong The
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.