Andacht vom 05.11.2005:
Besser als Schadenfreude: Vorfreude!
Seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten. Lukas 12,36
Warten fällt uns in der Regel schwer. Je länger eine Wartezeit dauert, desto stärker spüren wir die Ermüdung. Hat der Herr Jesus in unserem Andachtswort vielleicht dieses Bild vor Augen?
Der obige Text entwirft ein ganz anderes Szenario. Da sind Leute, die verantwortungsbewusst und in froher Erwartung dem Kommen ihres Herrn entgegensehen. Es sind Menschen, die eine bestimmte Beziehung zu dem Herrn haben, in dessen Dienst sie stehen. Wenn er kommt, wann immer das auch sei, wollen sie ihm die gebührende Ehre entgegenbringen und ihm außerdem zeigen, dass er sich auf sie verlassen kann.
Trifft dieses Bild der wartenden Gemeinde auch auf unsere Gemeinde und auf dich und mich als Glieder dieser Gemeinde zu? Wenn ja, woran kann man das dann merken? Der regelmäßige Gottesdienstbesuch muss dafür kein sicheres Zeichen sein. Es soll schließlich Menschen geben, die sich und anderen damit nur etwas vormachen wollen. Wie stark sind eigentlich deine Sehnsucht nach Jesu Kommen und deine Vorfreude darauf? Wie weit bringst du deine Gaben und Kräfte im Gemeindeleben ein? Es leben noch so viele Menschen in deiner Umgebung, die sich unbewusst nach der Erlösung sehnen. Wie sollen sie die gute Nachricht von Jesu rettender Liebe erfahren, wenn nicht durch dich und deine Gemeinde?
Nein, es geht nicht um blinden Aktivismus, der schadet mehr, als dass er nutzt. Unser Herr wünscht sich vielmehr den wohl überlegten und beständigen Einsatz unserer Kräfte. Nur die Liebe zu ihm verleiht uns den dazu erforderlichen langen Atem, schenkt uns Ermunterung und schafft auch die notwendige Entspannung. Fangen wir doch einfach gleich heute an, uns ganz bewusst von ihm gebrauchen zu lassen - an dem Platz und auf die Weise, die unser Herr für richtig hält.
Klaus Heilmann
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
