Andacht vom 06.11.2005:
Wer trägt meine Last?
Wirf auf den Herrn deine Last, und er wird dich erhalten; er wird nimmermehr zulassen, dass der Gerechte wankt. Psalm 55,23 (Elberfelder Bibel)
Heutzutage gehört es schon fast zu unserem Alltag, dass wir uns über alle möglichen und unmöglichen Dinge den Kopf zerbrechen. Wir meinen, alles aus eigener Kraft schaffen zu müssen. Dabei übersehen wir den einfachsten Weg: alles Gott zu überlassen. Unser Andachtswort sagt: "Wirf auf den Herrn deine Last." Er trägt unsere Bürde. Wir sollen damit keine Mühe haben. Doch leider neigt der Mensch von Natur aus dazu, Hilfe abzulehnen. Wäre es nicht wirklich viel einfacher, alles Belastende von uns zu werfen?
Im ersten Vers unseres Psalms bittet David: "Nimm zu Ohren, o Gott, mein Gebet, und verbirg dich nicht vor meinem Flehen!" Offensichtlich ging es ihm wie uns. Er litt unter den schlimmen Zuständen seiner Zeit. Er sah Gewalttaten und Streit in der Stadt. Dass ihm seine Feinde zu schaffen machen, traf ihn dabei nicht einmal so sehr. "Denn nicht ein Feind höhnt mich ... sondern du, ein Mensch meinesgleichen, mein Freund und mein Vertrauter, die wir die Süße der Gemeinschaft miteinander erlebten." (V. 13-15) Am schlimmsten ist immer, wenn uns Menschen übel mitspielen, die uns nahe stehen. Doch selbst davon ließ David sich nicht entmutigen. In Vers 17 sagt er: "Ich aber, ich rufe zu Gott, und der Herr hilft mir."
Wenn du dich heute möglicherweise in einer ganz ähnlichen Situation wie David befindest, dann verzage nicht! Gott lässt keinen ins Wanken kommen, der ihm felsenfest vertraut. Doch vergeude deine Zeit nicht mit dem sinnlosen Bemühen, alles allein bewältigen zu wollen. Verlass dich ganz und gar auf Gott. Er wird dir helfen. Das hat er versprochen, und er steht dazu. Deshalb darfst du zuversichtlich und froh durch diesen Tag gehen.
Silke Sokoll
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.