Andacht vom 20.11.2005:
Klein aber suchend!
Und er begehrte, Jesus zu sehen, wer er wäre, und konnte es nicht wegen der Menge; denn er war klein von Gestalt. Lukas 19,3
Zachäus war ein stadtbekannter Mann in Jericho. Er bekleidete als Oberster der Zöllner eine hohe Position und war reich. Aber gerade seines Berufes wegen wurde er von seinen Mitbürgern verachtet. Zöllner waren berüchtigt dafür, dass sie mehr Steuern forderten, als von den Römern vorgeschrieben war. Zachäus aber gehörte nicht zu den unverbesserlichen, gefühllosen Betrügern. Sein Reichtum machte ihn nicht glücklich. Ging er durch die Straßen, nahm er die auf ihn gerichteten argwöhnischen und verachtenden Blicke sehr wohl wahr.
In dieser Situation erreichte ihn die Nachricht, dass Jesus aus Nazareth in die Stadt kommen würde, um den Menschen Trost und Hoffnung zu bringen. Diesen Jesus wollte Zachäus sehen. Also mischte er sich unter die Menschen, die das gleiche Verlangen hatten wie er. Doch da er klein von Gestalt war und auch verhasst, wurde er von den anderen beiseite gedrängt. Deshalb kletterte er auf einen Maulbeerbaum. Jesus erblickte Zachöus und rief ihm zu: "Zachäus, steig eilend hernieder; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren ... Heute ist diesem Hause Heil widerfahren." (V. 5.9) Auf diese Weise wurde Zachäus mit seiner ganzen Familie gesegnet. Die Begegnung mit Jesus veränderte das Leben dieses Zöllners völlig: Er konnte seine seelische Last ablegen und wurde glücklich.
Um dasselbe heute zu erleben, bedarf es keiner persönlichen Gegenüberstellung, wie es die Zeitgenossen Jesu erlebten. Heute ist eine Begegnung mit Jesus möglich, wenn wir mit Kopf und Herz dazu Stellung nehmen, was Gottes Wort uns sagt. Gott bliebe uns mit seiner befreienden Liebe unbekannt, hätte es nicht die Offenbarung seiner selbst gegeben - die Offenbarung in seinem Sohn Jesus Christus, unserem Erlöser.
Erika Haase
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.