Andacht vom 03.12.2005:
Scheinwerfer der Seele
So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. Matthäus 5,16
In der dunklen Jahreszeit sehnen sich die Menschen nach Licht und Sonne. Als das elektrische Licht noch unbekannt war, gab es neben Öllampen nur Kerzen. Sie schaffen mit ihrem Licht und ihrer Wärme eine angenehme Atmosphäre, aber Kerzen verzehren sich auch dabei. Solch ein Licht meinte Jesus. Doch was will er sagen, wenn er seine Nachfolger als "das Licht der Welt" bezeichnet? Licht existiert nicht zum Selbstzweck, sondern hat eine Aufgabe in der Dunkelheit: Wie Jesus kam, um die Dunkelheit der Welt zu erhellen, so sollen auch wir "Licht der Welt" sein.
Wann soll unser Licht leuchten? Wenn Jesus bei diesem Vergleich die Kerze im Sinn hatte, gilt dieser Auftrag genau genommen unser ganzes Leben. Oder möchtest du lieber eine Taschenlampe sein, die man nach Belieben ein- und ausschalten kann?
Wo sollen wir leuchten? Eine Kerze erhellt ihre nächste Umgebung und verbreitet gleichzeitig Wärme. Überall, wo wir sind und bei allem, was wir tun, sollen andere durch uns und unseren Einfluss zum Guten motiviert und auf Jesus hingewiesen werden.
Wie soll unser Licht leuchten? Unter einer Abdeckung leuchtet eine Kerze nur für kurze Zeit und völlig sinnlos. Auf einen Leuchter gestellt, leuchtet sie dagegen allen, die im Hause sind. Dabei ist das Licht einfach da, ohne zu fragen, wer oder was erleuchtet wird, ob sein Leuchten einen Sinn hat oder einen Zweck erfüllt. Es ist einfach da, verbreitet Wärme, vertreibt die Dunkelheit und hebt die Stimmung.
Genau so, sagt Jesus, soll unser Licht leuchten vor den Leuten, und durch unser Leuchten sollen sie den Weg zum Vater finden. Und falls unser Licht einmal flackert und zu verlöschen droht, kann Jesus es wieder neu entfachen und zur vollen Leuchtkraft bringen. Möchtest du heute für Jesus leuchten?
Franz Josef Eiteneier
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.