Andacht vom 24.12.2005:
Tel. 5015 für alle Netze!
Wenn du keinen Ausweg mehr siehst, dann rufe mich zu Hilfe! Ich will dich retten, und du sollst mich preisen. Psalm 50,15 (Hoffnung für alle)
An Heiligabend sitzt ein Reporter untätig auf einer amerikanischen Polizeistation. Plötzlich erfasst ihn ein unerklärlicher innerer Zwang, und er rennt drei Häuserblocks weiter zu einem Platz. Er kommt gerade noch rechtzeitig, um einem Mann einen geladenen Revolver aus der Hand zu reißen.
Jack, so heißt der Mann, wollte sich das Leben nehmen, weil sein Geschäft Konkurs gemacht hat, er die Miete nicht mehr bezahlen kann und nichts für seine Familie zu essen hat. Der Reporter steckt ihm zwanzig Dollar zu. - Plötzlich klingelt sein Handy. Er wird zu einem Mordfall gerufen, und er nimmt Jack kurzerhand mit.
Aber es handelt sich gar nicht um einen Mord. Im armseligsten Viertel der Stadt ist eine Frau an ihrem Waschtrog tot zusammengesunken. Auf ihrem Bett hocken weinend fünf kleine Kinder und der Ehemann. Als Jack dieses Elend sieht, gibt er dem Familienvater von seinen zwanzig Dollar zehn ab. Später bringt der Reporter Jack nach Hause. Der umarmt seine Frau und seine zwei kleinen Töchter.
Die Frau erzählt: Als ihr Mann abends um sieben Uhr noch nicht zu Hause war, befürchtete sie, er würde sich das Leben nehmen. Sie kniete nieder und bat Gott inständig, er möge ihren Mann beschützen und wohlbehalten nach Hause bringen. Das war genau zu der Zeit, als der Reporter von Gott in die Nacht hinausgeschickt wurde, um Jack zu bewahren.
Der Reporter sagt zu Jacks Frau: "Ich bin sicher, dass sich alles so fügen wird, wie Sie es erbeten haben." An der Tür fällt ihm ein, dass Jack dem verwitweten Mann mit den Kindern zehn Dollar gegeben hatte, und er kehrt um. Da sieht er, wie Vater, Mutter und die Mädchen neben den Küchenstühlen knien und beten, und er legt noch einige Dollarscheine auf den Tisch. Gott hatte ein Gebet erhört und menschliche Not in seine Hand genommen.
Kurt Selchow
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
