Andacht vom 26.12.2005:
Geburtsort vorhergesagt
Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten. Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm das ganze Jerusalem und ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten. Matthäus 2,2-5
Was für eine interessante Situation, die sich damals im Königssaal des Herodes abspielte. Es ist, als ob uns Gott in den Hohenpriestern und Schriftgelehrten einen Spiegel vorhält, in dem wir uns selber erkennen.
Die Leute, die der König zu Rate zieht, sind ja keine Unwissenden. Sie kennen die Bibel. Ihnen sind die messianischen Verheißungen vertraut. So können sie eine klare und richtige Antwort geben, auch als Hilfe für die Weisen aus dem Osten, die nun erfahren, wo sie den neugeborenen König, den Christus, finden.
Doch das Unverständliche ist: Die Hohenpriester und Schriftgelehrten wissen alles, aber keiner von ihnen handelt entsprechend. Keiner schließt sich der Karawane der Weisen an, um dem neugeborenen König der Juden, dem Messias, zu begegnen.
Wie ist das mit uns? Kann es sein, dass es auch unter uns Christen Männer und Frauen gibt, die die Verheißungen Gottes hinsichtlich des zweiten Kommens Christi sowie die Zeichen des nahenden Endes der Welt kennen, aber doch gleichgültig weiterleben? Wenn unser Glaube sich nur auf die Bibelkenntnis stützen kann und nicht von einer lebendigen Beziehung zu Gott getragen wird, dann könnten wir ähnlich handeln wie die Schriftgelehrten zur Zeit. Jesu.
Die Weisen fanden, was sie gesucht hatten. Ihr Weg führte sie zum Ziel.
Egon Hennig
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.