Andacht vom 20.01.2006:
Wenn der Spaß aufhört
Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott, den HERRN, dass ich verkündige all dein Tun. Psalm 73,28
Wir leben in einer Spaßgesellschaft. Ist ja auch eine feine Sache: die vielen Angebote, sich zu vergnügen und im Fernsehen gibt es eine Menge an witzigen Programmen. Mit der heiteren Art lebt es sich entschieden leichter. Häng dich nicht am Trübsinn fest!
Aber manchmal hört doch der Spaß auf! Steckst du mit einem flotten Spruch auch deine Kündigung, die Krankheit eines Angehörigen oder eine Flutkatastrophe weg, deren Auswirkungen auch dich treffen? Wohl kaum! Das Lachen kann uns schnell vergehen und damit alle Hoffnung und alle Freude am Leben. Auf einmal wird uns bewusst, wie angreifbar und zerbrechlich wir selbst und unsere Lebensverhältnisse sind. Wie und worauf haben wir das Haus unseres Lebens gebaut? Finden wir auf diese Frage nur peinliche und enttäuschende Antworten?
Unser Andachtswort stammt von Asaf, einem Menschen, der nicht verstehen konnte, weshalb es gottlosen Menschen so gut ging (Ps 73,3). Das wühlte ihn ungeheuer auf. Aber er verlor nicht den Boden unter den Füßen, sondern fand wieder Halt bei Gott. Seine Gedanken und Gefühle ordneten sich, als er das Ende der Gottlosen überdachte (V. 16-20). Gerade in der Anfechtung bewährte sich sein Glaube an den lebendigen Gott. Diese Erfahrung stärkte ihn. "Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte..." Das sind nicht die Worte eines unfreien, unterdrückten Menschen, der unter einem Übermaß von Verordnungen und Pflichten zu leiden hat. Hier hat vielmehr einer erfahren, wie beglückend es ist, mit Gott zu leben, auch und gerade in schweren Zeiten. Es lohnt sich, diesem Gott zu vertrauen!
Klaus Heilmann
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.