Andacht vom 21.01.2006:
Ich liebe dich!
Bleibt keinem etwas schuldig, abgesehen davon, dass ihr euch untereinander lieben sollt. Denn nur wer seine Mitmenschen liebt, der hat Gottes Gesetz erfüllt. Römer 13,8 (Hoffnung für alle)
Wann hast du eigentlich das letzte Mal "Ich habe dich lieb" gesagt? Es kommt uns schon erstaunlich schwer über die Lippen. Zum eigenen Lebenspartner sagen wir es, aber auch da nicht allzu oft. Selbst den besten Freunden gegenüber sind wir seltsam zurückhaltend, wenn es darum geht, unsere Zuneigung und Liebe auszudrücken.
Dabei gibt es nichts Wertvolleres als die Liebe. Das wusste schon Augustin (5. Jh. n. Chr.): "Liebe - und dann tu, was du willst!", hat er geschrieben und damit nichts anderes getan, als die Botschaft von Jesus Christus auf eine einfache Formel zu bringen. Der hatte gepredigt, die Liebe sei der Schlüssel zu allem.
Die Erkenntnis, dass Gott uns zur Liebe geschaffen hat, beeindruckte vor fast 2000 Jahren den Apostel Johannes so sehr, dass er schrieb: "Das ist die Botschaft, die ihr gehört habt von Anfang an, dass wir uns untereinander lieben sollen." - "Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht!" (1 Jo 4,8) Und schließlich kommt er zum Höhepunkt seines Briefes: "Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm." (1 Jo 4,16)
Mir läuft immer ein kleiner Schauer über den Rücken, wenn ich diese Zeilen lese. Johannes hat Recht: Das ist das Gebot, das wir von Jesus erhalten haben - einander zu lieben (Jo 13,34). So gelingt das Leben. Und ohne Liebe - wenn sich das Leben nur um Profit, um Macht, um sich selbst dreht - geht es nicht.
Und was machen wir? Ist mir am Frieden mit anderen gelegen? "Üben" wir Liebe? Oder sind unsere Beziehungen austauschbar? Sind unsere Blicke kalt? Ist unser Auftreten von Rücksicht anderen gegenüber geprägt?
Als mir die Wichtigkeit der Liebe selbst klar wurde, habe ich es gleich umgesetzt. Ich rief eine alte Freundin an und sagte ihr, was schon lange klar war, wir aber beide nie ausgesprochen hatten: "Ich mag dich!" Wie sie sich gefreut hat!
Lasst uns in der Liebe bleiben. Sie wird uns verändern. Es lohnt sich!
Beate Strobel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
