Andacht vom 25.02.2006:
Lichter und Irrlichter
Jesus sprach weiter zu den Leuten: Ich bin das Licht für die Welt. Wer mir folgt, tappt nicht mehr im Dunkeln, sondern hat das Licht und mit ihm das Leben. Johannes 8,12 (Gute Nachricht Bibel)
Morgens im Dunkeln unterwegs auf einer Landstraße. Weil ich die Strecke nur sehr selten fahre, gebe ich besonders Acht. Vor mir sehe ich in der Ferne das Licht eines entgegenkommenden Fahrzeugs. Es ist noch weit entfernt. Ich fahre gerade darauf zu und meine, es könnte als Hilfe zur Orientierung dienen. Aber mit einem Mal macht die Straße vor mir eine Rechtskurve, ganz unvermittelt. Die Scheinwerfer in der Ferne haben mich getäuscht. Es ist immer besser, sich am Mittelstreifen oder den Leitplanken zu orientieren.
Etwas Ähnliches haben früher die Leute mit Aschermittwoch ausdrücken wollen. Es gibt so viele Lichter, die uns scheinbar den Weg weisen. Doch sie sind nicht immer gute Wegweiser, mancher kommt ganz schön ins Schleudern. Deswegen begannen die Menschen am Aschermittwoch mit der Vorbereitung auf Ostern. Die Faschingszeit war vorbei. Nun war Fasten angesagt, Verzicht und damit Konzentration auf das Wesentliche. Orientierung an Jesus Christus, an dem, was er für uns tat, damit wir auf einem guten Weg zu einem erfüllten Leben bleiben.
Für mich macht diese Tradition auch heute noch Sinn. Wenn wir einmal auf Gewohntes und Liebgewordenes verzichten, entdecken wir, was wirklich wichtig ist. Dann können wir testen, ob der Anspruch, dass Jesus Christus uns Weg, Wahrheit und Leben ist, mehr ist als all die Irrlichter, die uns entgegenkommen.
Ich wünsche uns heute einen klaren Blick für die wesentlichen Dinge.
Johannes Hartlapp
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.