Andacht vom 18.05.2006:
Glaubensleben, ganz natürlich
Wir werden dann immer daran erinnert, mit welcher Selbstverständlichkeit ihr euren Glauben in die Tat umsetzt, mit welcher Liebe ihr für andere sorgt und mit welcher Hoffnung und Geduld ihr auf das Wiederkommen unseres Herrn Jesus Christus wartet. 1. Thessalonischer 1,3 (Hoffnung für alle)
Der Apostel Paulus ist voll des Lobes für die Christen in Thessalonich! Ich kann mir gut vorstellen, mit welcher Freude Paulus diese Sätze geschrieben hat. Genau so stellt er sich die Christen vor! Als eine Gruppe von glaubenden, tatkräftigen, liebenden, fürsorglichen, hoffenden und geduldigen Menschen. Was für ein prächtiges "Aushängeschild" für das Evangelium! - Angesichts der vielen Probleme und Schwierigkeiten, die es mit den Christen in Korinth gab, hätte der Apostel wohl gern einige Thessalonicher zu den Korinthern geschickt.
Unweigerlich frage ich mich, was Paulus wohl über meine Gemeinde schreiben würde - oder über mich persönlich. Keine Frage, dass mir ein solches Lob auch gefallen würde. Fraglos auch, dass ich in seiner Beschreibung das Christsein erkenne, was ich leben möchte.
Der Glaube soll wie eine zweite Haut sein, nichts, was ich in den eigenen vier Wänden ablege und womit ich hinter dem Berg halte, wenn ich mich in einer Gesellschaft von Nichtchristen befinde. Der Glaube soll mein Handeln, aber auch mein Denken und Reden bestimmen. Am besten, ohne dass ich lange viel nachdenken muss. Auch spontan möchte ich aus dem Glauben heraus handeln können, weil ich Gottes Botschaft verinnerlicht habe. Darüber hinaus wünsche ich mir nicht nur einen flüchtigen Blick für meinen Nächsten zu haben, sondern ihn liebvoll umsorgen und ihm helfen zu können. Und zwar nicht in erster Linie, weil ich weiß, dass das in Gottes Augen richtig ist, sondern weil ich es von Herzen gern tue.
Als Wartende auf Jesu Wiederkunft, als Adventistin im wahrsten Sinne des Wortes, will ich keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass Gott seine Zusagen wahr macht. Jeder Blick in diese Welt, jede Nachrichtensendung hält meine Sehnsucht nach Gottes neuer Welt wach und stark.
Ob Paulus mich loben würde, weiß ich nicht - aber ich weiß, dass Gott mich (wie die Thessalonicher - vgl. Vers 4) liebt und mich sein Kind nennt. Er wird mich segnen, im Glauben, in der Liebe, der Hoffnung und der Geduld zu wachsen.
Sandra C Wieschollek
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
