Andacht vom 27.05.2006:
Das Finale
Für euch aber, die ihr mir treu gewesen seid, wird an diesem Tag die Sonne aufgehen. Sie wird euer Recht an den Tag bringen; alles soll wieder gutgemacht werden. Ihr werdet Freudensprünge machen wie Kälber, die man aus dem engen Stall auf die Weide lässt. Maleachi 3,20 (Die Gute Nachricht)
Ein Sonnenaufgang kündet das herrliche Finale im Kampf zwischen Gut und Böse und den endgültigen Sieg über Tod und Teufel an. Die Erde, vom Krieg zerrissen und erfüllt von den Schreien der Verlorenen, findet in Gottes gerechtem Feuer ihr Ende. Aus den Flammen ersteht eine neue Welt. Alle Menschen, die Gottes Rettungsseil ergriffen haben und von ihm als seine Kinder adoptiert wurden, dürfen nun in einer neuen Schöpfung leben. Die letzten Tränen werden getrocknet, die letzten Fragen beantwortet, die letzten Zweifel ausgeräumt. Jeder weiß nun: Gott ist gerecht und zugleich liebevoll. Seine Gesetze, sind gut - und der einzige Weg, sinnvoll und glücklich zu leben, denn in ihnen dokumentiert sich seine Liebe. Eine andere Art zu leben gibt es nicht. Das hat die tragische Geschichte der Sünde in diesem Weltall hinlänglich bewiesen. Alle Geschöpfe sind nun überzeugt. Ein neues Kapitel im Buch des Universums wird aufgeschlagen.
Wir werden Landschaften sehen, von denen wir nicht einmal geträumt haben. Wir werden Früchte schmecken, die alle bisher bekannten Genüsse weit übersteigen. Wir werden Düfte schnuppern, die uns beflügeln. Und aus frohem Herzen werden wir in die mitreißenden Melodien einstimmen, die unseren Schöpfer und Erlöser preisen. Diese neue Welt braucht keine physische Sonne mehr. Hier gibt es auch keine Nacht, denn unser Gott wird immer bei uns wohnen. Das Licht seiner Liebe wird diesen wunderbaren neuen Tag erfüllen, der kein Ende mehr findet (Offb 22,5).
Ist das eine Perspektive, für die zu leben sich lohnt? Ein Ziel, für das man sich auch mal abmüht, weil die eigene Trägheit im Wege steht und der angeborene Egoismus eben nicht per Knopfdruck zu überwinden ist? Tatsache ist: In Gottes Stadt stehen noch viele Wohnungen leer. Er möchte, dass wir einmal dort wohnen. Wir dürfen uns sogar unsere künftigen Nachbarn suchen und sie für ein Zukunftsprojekt begeistern, das wahrhaft unbeschreiblich ist: einen Platz an der Sonne für jeden, der will.
Sylvia Renz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.