Andacht vom 28.05.2006:
Der Stellenwert Gottes
Denn Widerspenstigkeit ist eine Sünde wie Wahrsagerei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst. 1. Samuel 15,23 (Elberfelder Bibel)
Saul war der erste König Israels und war eine stattliche Erscheinung, "denn keiner ist ihm gleich im ganzen Volk" (1 Sam 10, 24 EB). Gott selbst hatte ihn erwählt. Samuel salbte ihn mit den Worten: "Und der Geist des HERRN wird über dich kommen, und du wirst... in einen anderen Menschen umgewandelt werden ... da gab ihm Gott ein anderes Herz." (V. 6.9 EB) Saul wurde ein erfolgreicher König. Er befreite sein Volk von seinen Feinden.
Und doch musste Gott später zu Samuel sagen: "Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich von mir abgewandt und hat meine Worte nicht ausgeführt." (1 Sam 15,11 EB) Was war der Grund dafür, dass Saul nicht mehr auf Gottes Wort achtete? Der obige Text gibt uns die Antwort: Widerspenstigkeit und Widerstreben.
Beide Begriffe beschreiben die Grundeinstellung seines Herzens im Sinne von: "Das geht mir gegen den Strich!" Statt Gott von ganzem Herzen zu fürchten und ihm die Ehre zu geben, diente er ihm nur halbherzig. Mehr und mehr wandte er sich von Gott ab. "Ich fürchtete das Volk und hörte auf seine Stimme", entschuldigte er sich gegenüber Samuel (V. 24 EB). Die Anerkennung seines Volkes hatte für ihn den höchsten Stellenwert.
Auch bei vielen Menschen unserer heutigen Zeit stehen Karriere, Ehre und Anerkennung an der ersten Stelle ihrer Werteskala. Dafür setzen sie ihre ganze Lebenskraft ein, koste es, was es wolle. Danach folgen Gesundheit, Hobby usw. Gott kommt oft nicht mehr vor.
Hand aufs Herz: Welchen Stellenwert hat Gott in deinem Leben? Tatsache ist: Er ist der Schöpfer und Erhalter jedes Menschen. Deshalb kann er mit Recht die ungeteilte Hingabe unseres Herzens beanspruchen.
Gott möge uns helfen, dass wir mit dem David beten können: "Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich's meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf dem ewigem Wege." (Ps 139,23.24)
Adam Schiller
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.