Andacht vom 02.06.2006:
Reich und schön
Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen. Johannes 10,10
"Ewige Schönheit" steht über dem Bild, das eine schöne, junge Frau zeigt. In der Tat, die blonde Frau ist hübsch. Ihr Name: Marilyn Monroe. Sie war eine der höchstbezahlten Filmschauspielerinnen ihrer Zeit, ein Hollywoodstar, geachtet und begehrt. Hatte sie nicht alles, was zu einem glücklichen Leben gehört? Ein schönes Gesicht, eine ideale Figur, Ansehen und viel Geld. Doch sie war unglücklich. Im Alter von 36 Jahren starb sie an einer Überdosis Schlaftabletten.
Was macht das Leben lebenswert? Nach einer Allensbach-Umfrage meinen die meisten Deutschen, dass alles, was Spaß macht und Genuss verspricht, glücklich mache. Dazu kommt noch der Wunsch nach Achtung und Anerkennung. Dabei wird wenig nach den Wünschen und Bedürfnissen anderer gefragt. Es geht um das eigene Leben und das persönliche Glück.
Und genau dieses Streben vermehrt die Unzufriedenheit. "Ich habe erst angefangen zu leben, als ich anfing, für andere zu leben", sagt einer, der es begriffen hatte. Jesus ist gekommen, damit wir "das Leben und volle Genüge haben sollen." Man kann sich das Glück nicht kaufen, aber man kann es sich vom Herrn des Lebens schenken lassen.
Gottesgeschenke verkommen, wenn sie eigensüchtig festgehalten werden. Erst wenn wir sie weiterschenken, fangen sie an zu wachsen und dann füllen sie uns aus. "Genüge haben", das muss kein großer materieller Wohlstand sein. Es ist ein innerer Wohlstand, der zufrieden und dankbar macht.
In einem Schaukasten las ich die folgenden Worte: "Ich wünsche dir nicht ein Leben ohne Entbehrung, ohne Schmerzen und Störungen, aber ich wünsche dir, dass du bewahrt sein mögest an Leib und Seele. Dass dich einer trägt und schützt und dich durch alles, was dir geschieht, deinem Ziel entgegenführt."
Lothar Reiche
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.