Andacht vom 20.07.2006:
WUNDER ÜBER WUNDER
HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet und die Erde ist voll deiner Güter. Psalm 104,24
Wer wie ich in der Stadt aufgewachsen ist und meist in einer Stadt gelebt hat, erwirbt sein Wissen über die Wunder der Schöpfung aus zweiter Hand. Zum Beispiel durchs Lesen. Kürzlich fand ich unter der Überschrift "Nur pünktliche Falter kommen ans Ziel" Faszinierendes über das Navigationssystem der Schmetterlinge:
Regelmäßig im Herbst verlassen die Monarchfalter ihre Quartiere in den USA sowie im Süden Kanadas und steuern ein kleines Gebiet in den Bergwäldern der mexikanischen Sierra Madre an. Bis zu 3600 Kilometer legen die Wanderfalter dabei zurück - ohne die Strecke jemals gelernt zu haben, denn nur jede vierte oder fünfte Generation macht sich auf die beschwerliche Reise.
Biologen sind überzeugt, dass sich die Schmetterlinge bei ihrem Flug gen Südwesten an der Sonne orientieren. Deren Position am Himmel verändert sich allerdings im Laufe des Tages. Anhand des Sonnenstandes lässt sich die korrekte Himmelsrichtung somit nur ermitteln, wenn zugleich auch die Uhrzeit bekannt ist. Doch wie kommen die Falter an die exakte Zeit?
Forscher haben herausgefunden, dass die Schmetterlinge über eine interne Uhr verfügen, die durch den Rhythmus von Tag und Nacht gestellt wird. Für die Synchronisation sind offenbar bestimmte Gene verantwortlich, deren Aktivität während des Tages stark schwankt. Geht der eingebaute Zeitmesser falsch, verfliegen sich die Tiere und die Wanderung endet tödlich.
Ausgehend von dieser Studie erhoffen sich die Wissenschaftler nun Erkenntnisse über den Orientierungssinn anderer Tiere, seien es Bienen auf der Suche nach Honig oder Ameisen in der Wüste. Auch das Zugverhalten von Vögeln, die zum Teil weitaus größere Strecken als die Monarchfalter zurücklegen, könnte zukünftig besser verstanden werden - gemäß der Forscher "eines der größten Geheimnisse der Biologie".
Ich freue mich schon heute auf den Biologieunterricht beim Schöpfer des Universums. Ob er uns alle Geheimnisse der Schöpfung enthüllen wird, weiß ich natürlich nicht. Aber wenn uns schon die Entdeckungen unserer Wissenschaftler ins Staunen versetzen, wie viel mehr dann die Einsichten, die der Schöpfergott den Erlösten schenken wird!
Eli Diez
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.