Andacht vom 17.08.2006:
Blumensprache
Eure Worte seien immer freundlich. Kolosser 4,6 (Einheitsübersetzung)
Der ehemalige französische Außenminister Robert Schumann wurde einmal gefragt, warum er nicht geheiratet habe. "Vor langer Zeit", antwortete er, "als ich einmal in der U-Bahn fuhr, trat ich versehentlich einer Dame auf den Fuß. Bevor ich mich entschuldigen konnte, kreischte sie los: ,Trottel, kannst du nicht aufpassen, wo du hintrittst!' Dann sah sie mich an, errötete und stammelte: ,Oh, entschuldigen Sie bitte, mein Herr, ich dachte, es wäre mein Mann!'" (Nach Pierre Lefevre, Aus dem Leben lernen) Die Worte dieser Frau scheinen auf den Politiker wie ein Schlag ins Gesicht gewirkt zu haben.
Manche Worte gefährden unsere Beziehung zum Mitmenschen. Manche Beziehungen beginnen damit, dass man sich alles mit Blumen sagt, später dann durch die Blume und zuletzt ganz unverblümt. Manche reden nicht miteinander, sondern sagen sich die Meinung.
Ein Vater nimmt seine vierjährige Tochter im Auto mit in die Stadt. Als sie wieder zu Hause sind, fragt die Mutter: "Was hast du denn alles auf der Fahrt gesehen?" Antwort des Kindes: "Blödmänner, Hornochsen und Idioten." Woher sie diese Ausdrücke wohl hatte? Es wäre gut, wenn wir manchmal daran dächten, wie Jesus über solche Worte denkt. Er erklärte es in der Bergpredigt: "Ihr habt gehört, dass es im Gesetz des Mose heißt: ,Du sollst nicht töten! Wer aber einen Mord begeht, muss vor ein Gericht.' Doch ich sage euch: Schon wer auf seinen Bruder zornig ist, den er wartet das Gericht. Wer zu seinem Bruder ,Du Idiot!' sagt, der wird vom Obersten Gericht abgeurteilt wer den, und wer ihn verflucht, dem ist das Feuer der Hölle sicher." (Mt 5,21.22 Hfa)
Kurt Selchow
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.