Andacht vom 18.08.2006:
Ein blindes "Schicksal"?
Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupt alle gezählt. Matthäus 10,30
Während die Bücher der Weltliteratur voll sind von "schicksalsgeladenen Zufallsverkettungen", weiß das Buch der Bücher nichts von "Zufall" und "Schicksal" zu berichten. Das Leben zeigt zu viel Sinn, als dass man es zum Spielfeld eines launischen Schicksals herabwürdigen könnte.
In der Heiligen Schrift wird uns offenbart, dass das Leben des Menschen in keiner Schicksalsformel eines Sternes aufgeht, sondern in dem persönlichen, liebevollen Ratschluss Gottes.
Betrachten wir doch einmal das Leben Josephs! War es Zufall, dass gerade eine Karawane Ismaeliter gezogen kam, als seine Brüder darüber berieten, was mit dem Knaben geschehen sollte? War es nur ein schwerer Schicksalsschlag, als Joseph später unschuldig ins Gefängnis kam?
Weit gefehlt! In all diesen Ereignissen zeigt sich Gottes weise Voraussicht. Gott fügte es so, dass Joseph aus der Erniedrigung zum Herrn des Landes erhöht wurde, damit zur Zeit der Not sein betagter Vater und seine Brüder mit ihren Familien nicht verhungern mussten (1 Mo 45,4-8).
Es gibt nichts in unserem Leben, wovon Gott nichts wüsste - das will unser heutiges Schriftwort uns sagen. Wenn nun das Allergeringste unter Gottes Aufsicht steht, dann erst recht das Große in unserem Leben. Nie und nimmer war es Zufall, dass wir Gott gefunden haben und bereit sind, unser Leben nun nach seinem Willen gestalten zu lassen.
Auch dein Leben ist nicht sinnlos. Es ist weder von Zufälligkeiten noch vom "Schicksal" bestimmt. Die dunkelsten Wege sindwie ein Tunnel, an dessen Ende der Vater des Lichts steht. Jesus hat ein herrliches Ziel für uns: "Wo ich bin, da soll mein Diener auch sein." (Jo 12,26)
Gerhard Vorsatz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.