Andacht vom 26.08.2006:
Kindesweglegung?
Der HERR antwortet: "Kann eine Mutter ihren Säugling vergessen? Bringt sie es übers Herz, das Neugeborene seinem Schicksal zu überlassen? Und selbst wenn sie es vergessen würde - ich vergesse dich niemals! Unauslöschlich habe ich deinen Namen auf meine Handflächen geschrieben..." Jesaja 49,15.16 (Hoffnung für alle)
"Natürlich nicht! Wie könnte eine Mutter je ihr Kind vergessen!?" Das ist sicher die spontane Antwort, die fast jeder auf diese Frage geben würde. Leider hören und lesen wir in den Medien immer wieder Berichte, die unsere Vorstellungen mütterlicher Fürsorge durchkreuzen.
In Kalifornien ließ beispielsweise eine 31-jährige Frau ihren vierjährigen Sohn und die siebenjährige Tochter drei Wochen lang in der verschlossenen Wohnung, um einen Mann in tausenden Kilometern Entfernung zu besuchen. Vor ihrer Abreise kaufte sie Brot, Cornflakes und eingefrorene Fertiggerichte, ließ das Telefon abstellen, befestigte die Vorhänge mit Klebeband und verbot den Kindern, das Haus zu verlassen. Aus ihrem "Gefängnis" wurden die Kleinen erst einen Tag vor der Rückkehr der Mutter befreit, als die Nachbarin die Kinder weinen hörte, weil sie nichts mehr zu essen hatten.
Glücklicherweise ist das eine Ausnahme. Unzählige Erfahrungen bestätigen das Gegenteil: Wie viele Mütter sind verhungert, weil sie auf ihr letztes Stück Brot zugunsten ihrer Kinder verzichteten!
Weil Gott wusste, dass die Sünde nicht einmal vor der mütterlichen Liebe Halt machen würde, fügte er hinzu: "Und selbst wenn eine Mutter ihr Kind vergessen würde - ich vergesse dich niemals!"
Das sagt der Schöpfer, Erlöser und Erhalter des Universums persönlich. So als wollte er die unausgesprochenen Bedenken vieler modernen Menschen ausräumen: "Na, wer weiß? Ob er wirklich an mich und meine Sorgen denkt? Bei den Milliarden Menschen, die sich an ihn wenden!"
Was uns am heutigen Tag oder in dieser Woche auch alles zustoßen mag - eins steht fest: Dem Gott, der uns erschaffen und zum höchst denkbaren Preis freigekauft hat, sind wir enorm wichtig. Er widmet uns seine Aufmerksamkeit und Liebe so, wie eine Mutter es bei ihrem einzigen, lang ersehnten Kind tut. Er hört uns gern zu, geht auf unsere Fragen ein, tröstet uns und nimmt uns an der Hand, damit wir in turbulenten Zeiten den Halt nicht verlieren. Es ist wunderbar, sich von Gott geliebt zu wissen!
Eli Diez
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.