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Andacht vom 29.09.2006:

"So einer gehört überhaupt weg ...!"

Urteilt nicht über andere, damit Gott euch nicht verurteilt. Matthäus 7,1 (Hoffnung für alle)

Wenn ich in die Stadt gehe, begegne ich oft Leuten, die der Volksmund kurz und respektlos "Penner" nennt. Manche von ihnen torkeln mühsam durch die Straßen, weil sie "einen über den Durst" getrunken haben. Unwillkürlich regt sich dann in mir ein Gemisch von Mitleid und Abscheu. Wahrscheinlich wird es anderen ähnlich gehen. Nur selten frage ich mich, welch ein Schicksal diese Leute wohl hinter sich haben. Was mag sie so aus der Bahn geworfen haben? Lieber gehe ich schnell vorbei, um das Elend nicht mehr sehen zu müssen.

Manchmal denke ich aber auch daran, dass sich Jesus ganz besonders solcher Menschen angenommen hat - und mir ist nicht wohl dabei, wenn ich einfach wegschaue oder weitergehe. Andere tun nämlich gerade das nicht, sondern versuchen zu helfen, wo immer es ihnen möglich ist.

Ich denke da an jene Schwester, die mir von ihrem Erlebnis mit einem Alkoholkranken erzählte. Der Patient saß in ihrem Büro und versuchte ihr klar zu machen, dass er die Entziehungskur abbrechen wolle. Schließlich sagte er: "Sie sind eine gläubige Christin, nicht wahr?" "Ja, aber woher wissen Sie das?", fragte sie zurück. "Das habe ich gespürt. Sie waren immer nett zu mir. Sie sind von Gott gesegnet." "Ja, aber Sie sollen auch den Segen Gottes spüren", sagte die Schwester. "Nein, es geht nicht um mich, es geht nur um Sie. Nehmen Sie sich so an, wie Sie sind, sagen Sie Ja zu sich selbst." Die Schwester schaute den Patienten verwundert an: Solche Worte aus dem Mund eines Alkoholkranken?! Und sie dachte: Gott lässt auch solche Menschen nicht einfach fallen, sondern geht ihnen nach. Er ist sich auch nicht zu "fein", sie als seine Sprecher zu benutzen.

Mir hat diese Erfahrung zweierlei klar gemacht. Einerseits, dass andere an unserem Verhalten und unseren Worten erkennen, dass wir Christen sind. Andererseits, dass wir uns davor hüten sollen, Menschen zu verachten, nur weil sie uns "verabscheuungswürdig" erscheinen. Leicht ist das nicht, aber immerhin: Christus hat es uns vorgemacht.

Gabriele Bartholomäus

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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