Andacht vom 04.10.2006:
Staunen über Staunen ...
Ich preise dich darüber, dass ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke und meine Seele erkennt es sehr wohl. Psalm 139,14 (Elberfelder Bibel)
Unser Körper baut sich aus 60 Billionen Zellen zu einem lebendigen Organismus auf. Die befruchtete Eizelle teilt sich und teilt sich, bis das unbeschreiblich vielfältige Gebilde des Körpers mit seinen Tausenden von Funktionen herangebildet ist. Kaum zu glauben!
Im 13. Vers des 139. Psalms steht: "Du [Gott] hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe." Das verschlägt dem Gottesmann förmlich die Sprache. Was Luther im 14. Vers mit "wunderbar" übersetzt hat, hat im Grundtext eine wesentlich weiter gehende Bedeutung: Ehrfurcht empfindend, tief ergriffen sein. Bei diesen Gedanken wird David immer bescheidener und tritt voll Ehrfurcht in den Hintergrund. Darum lauten seine Schlussworte dieses Verses: "Wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele."
Wir werden ähnlich empfinden, wenn wir eine unserer unzähligen Körperfunktionen herausgreifen: Wie gelangen die zahllosen Sinneseindrücke täglich über Augen, Nase, Ohren und Haut durch das vernetzte Nervensystem als Botschaften blitzartig zum Gehirn? Die einzelnen Nervenbahnen sind an bestimmten Kontaktstellen durch so genannte Synapsen nur elektrochemisch miteinander verbunden. Obwohl man heute schon manche Zusammenhänge in diesem Bereich erkannt hat, sind zahllose Fragen nach wie vor ungeklärt.
Wenn wir darüber hinaus bedenken, wie viele Entdeckungen aus dem Bereich der Naturwissenschaft uns bereits medizinisch zum Segen wurden, dann sollten wir Gott, unserem Schöpfer, in aller Demut Ehrfurcht und Hochachtung erweisen.
Zahllose komplexe Funktionen des Leibes, der Seele und des Geistes versetzen uns immer wieder in Erstaunen. Sie alle müssen bis ins Detail aufeinander abgestimmt sein. Wie geschieht das? Was löst diese Prozesse aus? Wunder über Wunder! Wir können nur staunen und danken - und anbeten!
Hellmuth Paeske
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.