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Verfasser:Mag. Esther Neumann
Erschienen in:Top Life Aktuell 1605

Basilikum - mehr als ein Gewürz

Besonders im Sommer, wenn Tomaten Hochsaison haben, ist es aus der Küche nicht mehr wegzudenken - das Basilikum. Volkstümlich wird es Königskraut, Deutscher Pfeffer oder Krampfkräutl genannt. Das sagt schon etwas über seine Heilwirkung aus. Der Name, von "basileus" abgeleitet, was König bedeutet, gibt dem wunderbar duftenden Kraut den ihm gebührenden Platz.

Wahrscheinlich aus Afrika stammend kam die Gewürz- und Heilpflanze über Indien zu uns nach Europa. Im großen Stil wird Basilikum in den Mittelmeerländern kultiviert. Es gedeiht aber auch bei uns problemlos in unseren Gärten oder in Töpfen auf dem Balkon oder den Fensterbrettern. Es ist ein sehr wärmeliebendes Kraut, das beim ersten Frost erfriert. Darum bei Frostgefahr abernten oder ins Haus nehmen. Es lässt sich gut einfrieren oder trocknen. Ich säe mein Basilikum immer in großen Töpfen an und stelle diese auf unsere Terrasse neben Rosmarin und Majoran. Beim Vorbeigehen wird mit der Hand kurz darübergestreift. Der Duft ist herrlich und erinnert an Urlaub am Meer.

Das Basilikum gehört zu den Lippenblütlern. Die Sortenvielfalt ist mittlerweile groß. Sie unterscheiden sich in Wuchsgröße, Blattform, Farbe und Geschmack. Das klassische italienische Basilikum ist die Sorte "Genovese". Was wäre die berühmte "Insalata caprese" - Büffelmozarella, Tomaten, Olivenöl, Basilikum - ohne dieses Gewürz? Das Zitronenbasilikum schmeckt sehr fein. Es ergibt ein köstliches Pesto sowie im Winter einen herrlichen wärmenden Tee, denn das Kraut lässt sich gut trocknen. Es gibt aber auch Sorten, die nach Zimt, Lakritze oder Anis schmecken. Manche sind sehr pfeffrig. Bei den mehrjährigen Basilikumarten verholzen einige. Leider sind sie in unseren Breiten aber nicht winterhart. Man muss sie im Herbst eintopfen und ins Haus nehmen. Ideale Überwinterungstemperaturen liegen zwischen 15 und 22 Grad. Man darf die Pflanzen nicht zu nass halten. Sie lieben es, wenn man sie hin und wieder etwas austrocknen lässt. Winterharte Arten bilden meist keine Blüten. Ende April darf man sie wieder ins Freie setzen. Am einfachsten überwintern lassen sich junge Pflanzen, die man im Sommer aus Triebstecklingen gezogen hat.

Beim einjährigen Basilikum ist es wichtig, die blühenden Triebspitzen abzuschneiden. Dann wächst die Pflanze viel buschiger und ist somit ertragreicher. In den heißen Sommermonaten ist der Geschmack am intensivsten. Das griechische Strauchbasilikum hat kleinere Blätter. Es kann ganzjährig geerntet werden. Es lässt sich auch gut ohne Geschmacksverlust trocknen, was beim Genovese-Basilikum nicht gelingt. Das rotblättrige Basilikum "Rosso" ist sehr wärmebedürftig. Wer selber Samen ziehen will, muss bedenken, dass Insekten Basilikum lieben und die Sorten somit kreuzen. Man muss daher die Samenstände kurz vor der Reife abschneiden und an einem luftigen Ort nachreifen lassen. Eine sortenechte Vermehrung gelingt auch über Stecklinge der krautigen Triebe. Man schneidet einige etwa 8 cm lange Triebe ab, stellt sie ins Wasser, wo sie an einem warmen Ort nach ungefähr 8 Tagen Wurzeln bilden und eingetopft werden können. Das Basilikum ist übrigens ein Licht-Keimer.

Es enthält ätherische Öle. Estragol und Linalool wirken antibiotisch. Gerbstoffe und Saponine helfen bei Magenverstimmung, Bauch- und Unterleibskrämpfen (hervorgerufen durch Menstruationsbeschwerden). Eine Abkochung des Krautes wirkt bei Blähungen und Magenverstimmung. Dabei werden 1-2 gehäufte Teelöffel des Krautes mit 1/4 l kochendem Wasser übergossen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und bei Bedarf eine Tasse ungesüßt trinken. Bei chronischen Blähungen kann eine Kur gemacht werden. Dabei trinkt man täglich 2 Mal eine Tasse während 8 Tagen, dann macht man eine Pause von 14 Tagen und wiederholt die 8-tägige Kur. Das ist ein Rezept aus dem großen Buch der Heilpflanzen vom Apotheker M. Pahlow.

Das Basilikum zählt zu den besten Eisenlieferanten, und auch der Kalziumanteil ist sehr hoch. Der frischgepresste Blattsaft soll bei Pilzbefall helfen. Dazu verreibt man zweimal täglich den frischen Saft auf den betroffenen Hautstellen und lässt ihn einziehen.

In der Aromatherapie verwendet man Basilikum als Tonikum bei nervösen Störungen. Bei Beschwerden in den Wechseljahren kann es eingesetzt werden. Der Inhaltsstoff Beta-Sitosterol ist dem Hormon Östrogen ähnlich und wirkt daher dem Hormonmangel entgegen.

Als Gewürzkraut punktet Basilikum in fast jedem Salat, besonders aber bei Tomate und Kopfsalat. Es reichert die Kräuterbutter an, ist lecker unter Topfen gemischt zu Pellkartoffeln. In Suppen und Saucen sollte es nicht mitgekocht werden, es wird erst kurz vor dem Servieren zugesetzt. Es lohnt sich, mit diesem herrlichen Gewürz zu experimentieren. Die sommerliche Basilikumzeit ist immer viel zu schnell vorbei. Abhilfe schafft ein Topf auf dem Fensterbrett in den kalten Jahreszeiten.

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