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Kapuzinerkresse

Das natürliche Antibiotikum

Die Kapuzinerkresse stammt aus Peru und wurde im 17. Jahrhundert - wie auch die Kartoffel, die Tomate und der Mais - von Südamerika nach Europa geholt. In Europa hielt man sie zunächst als Zierpflanze in Gärten. Sehr bald stellte man aber fest, dass sie auch über außergewöhnliche Heilkräfte verfügt.

Sowohl in den Blättern als auch in den Blüten und Früchten der Kapuzinerkresse findet sich ein keimwidriger Stoff, der wie ein Antibiotikum die Vermehrung von krankheitsauslösenden Keimen verhindert. Antibiotika sind Stoffe, die von bestimmten Organismen erzeugt werden, um andere Organismen zu zerstören oder sie in ihrem Wachstum zu bremsen.

Vorteile der natürlichen Antibiotika

Die meisten Antibiotika, die heute therapeutisch genutzt werden, stammen von Pilzen oder Bakterien. Die Kapuzinerkresse ist eine der wenigen bekannten höheren Pflanzen, die eine antibiotisch wirkende Substanz zu bilden vermögen. Dieser Stoff besitzt einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Antibiotika:

  • Er zerstört nicht die normale Bakterienflora des Verdauungstraktes. Das Antibiotikum der Kapuzinerkresse löst keinen Durchfall aus und führt nicht zu Fäulnisprozessen im Darm, die sehr häufige Nebeneffekte bei Einnahme herkömmlicher Antibiotika sind.
  • Er führt nicht zu Überempfindlichkeitsreaktionen oder Allergien, die häufig bei Gebrauch der synthetischen Antibiotika auftreten.
  • Die Einnahme ist unkompliziert. Der Stoff muss weder gespritzt noch als lästiges Zäpfchen zugeführt werden. Das Einzige, was man tun muss, ist, einen appetitlichen, herzhaft schmeckenden Salat zu essen.

Eigenschaften und Verwendung:

Alle Pflanzenteile der Kapuzinerkresse enthalten ein schwefelhaltiges Glykosid (Glykotropaeolin), das durch die Wirkung der Mirosinase (ein Enzym, das sich in der Pflanze befindet und beim Zerreiben freigesetzt wird), in ein schwefelhaltiges ätherisches Öl und andere Stoffe zerfällt. Das ätherische Öl wirkt relativ stark antibiotisch. Beim Verzehr der Pflanze geht es in das Blut über und wird anschließend über die Atem- und Harnwege wieder aus dem Körper ausgeschieden. In diesen Organen erreicht der Stoff die höchste Konzentration, und entfaltet dort seine keimwidrige Wirkung, indem er das Wachstum und die Vermehrung der Keime hemmt. Aus dieser Wirkungsweise ergeben sich die Hauptanwendungsgebiete der Kapuzinerkresse:

  • Infektionen der Atemwege. Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis), Schnupfen, Rachenentzündung und besonders akute und chronische Bronchitis. In der pflanzenheilkundlichen Fachliteratur findet man Hinweise darauf, dass durch den Verzehr von Kapuzinerkresse der Nasen- oder Bronchialschleim dünnflüssiger wird und sich so leichter nach außen befördern bzw. abhusten lässt. Die Kapuzinerkresse ist auch hilfreich bei Grippe und Erkältungskrankheiten, weil sie hauptsächlich im Bereich der Atmungsorgane wirkt, die Bronchien entlastet und den Husten lindert.
  • Entzündungen der Harnwege. Entzündung des Nierenbeckens und der Niere (Pyelonephritis) und Entzündung der Harnblase (Zystitis) sind Erkrankungen, bei denen die Kapuzinerkresse hilfreich sein kann. Dr. Schneider berichtet über Untersuchungen, die nach dem Verzehr von Kapuzinerkressesalat gemacht worden sind: Demnach sollen noch neun Stunden nach dem Verzehr Stoffe mit antibiotischer Wirkung im Urin nachweisbar sein.

Neben der antibiotischen Wirkung weist die Kapuzinerkresse die folgenden Eigenschaften auf:

  • Sie unterstützt die Hautfunktionen. Diese Wirkung ist auf den hohen Gehalt an Schwefel zurückzuführen. Bei äußerlicher Anwendung wirkt Kapuzinerkresse wundheilend, auch auf Hautgeschwüre. Das Gewebe erneuert sich, und die trockene Haut wird wieder weich und glatt. Vor allem aber regt die Pflanze den Haarbalg und die Haarwurzel an, wodurch das Haar neue Kraft erhält und stärker wächst. Daher wird die Kapuzinerkresse häufig bei der Behandlung von Haarausfall eingesetzt. Die Wirkung der Kapuzinerkresse in diesem Bereich verstärkt sich, wenn man zuvor die Haare ganz abrasiert (für Mutige!).
  • Stärkend und kräftigend. Dieser Effekt ist vermutlich auf den hohen Vitamin-C-Gehalt (285 mg je 100 g frische Blätter - Zitronen haben zum Vergleich 50 mg Vitamin C je 100 g Fruchtfleisch) zurückzuführen.
  • Reguliert die Monatsblutung. Nach Messegue regulieren und normalisieren Sitzbäder mit Blüten und Früchten der Kapuzinerkresse die Menstruation.
  • Aphrodisiakum. Es scheint Hinweise darauf zu geben, dass die Kapuzinerkresse eine das Sexualverlangen steigernde, aphrodisierende Wirkung hat. Nicht umsonst trägt sie im Spanischen den Namen flor de amor ("Blüte der Liebe").

Es hat sich gezeigt, dass die Kapuzinerkresse eine der wirksamsten Heilpflanzen für die Behandlung von Infektionen der Atem- und Harnwege ist. Außerdem verwendet man ihre Wirkstoffe in verschiedenen Heilpräparaten, die den Haarwuchs anregen.

Innerliche Anwendung

Rohkostsalat (regt den Appetit an und stärkt): Es werden die zarten Blüten und Blätter verwendet. Sie lassen sich gut mit grünem Salat kombinieren.

Aufguss oder Abkochung: Je Liter Wasser 30g Blüten, Blätter und Früchte ansetzen. Alle 4 Stunden 1 Tasse trinken.

ÄUßERLICHE Anwendung

Sitzbäder: Eine Handvoll Blüten oder Früchte je Liter Wasser verwenden. Das Bad muss heiß genommen werden.

Abreibungen: Etwa 2 Handvoll (rund 100 g) frische Blätter, Blüten und Samen 2 Wochen lang in 0,5 Liter Äthylalkohol (96 %) stehen lassen. Es können 10 Brennnesselblätter, 5 Buchsbaumblätter und 1 Esslöffel Rosmarinblätter hinzugefügt werden. Nach 2 Wochen die Pflanzenteile abfiltrieren. Mit dem verdünnten alkoholischen Auszug kräftig die Kopfhaut einreiben.

aus "Saatkorn-Gesundheitsbibliothek", Wegweiser-Verlag, 2104 Spillern

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