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Verfasser: Pierre Intering
Erschienen in:Top Life Aktuell 703

Ende in Sicht?

Entscheidet sich das Schicksal der Menschheit in den nächsten Jahren? Politiker und Wissenschaftler warnen.

"Die Menschen haben ein Recht darauf zu erfahren, welche Konsequenzen ihnen drohen, wenn wir den Klimawandel nicht stoppen." Sigmar Gabriel, deutscher Umweltminister im Interview mit Reuters TV.

Hiobsbotschaften von einem "Ende der Menschheit“ erwarten wir wohl eher von der religiösen Seite. Das war uns bisher auch ganz recht, weil wir solche Ankündigungen glauben oder auch nicht glauben konnten. Dass aber jetzt die Schreckensszenarien immer mehr von Wissenschaftlern kommen und man in der Politik diese Modelle immer ernster nimmt, verunsichert schon gewaltig. Es ist nicht das erste Mal, dass weltweit der menschliche Einfluss auf die Umweltkata­strophen diskutiert wird. Die umfangreiche Studie von Global 2000 im Jahr 1980 löste in manchen Kreisen ein mittleres Erdbeben aus. Der 1500 Seiten starke Bericht wurde zum Kassenschlager. Umweltlobbyisten schlugen Alarm, Politiker beruhigten und die Wirtschaft reagierte völlig unzureichend - so könnte man vereinfacht die damalige Situation darstellen. Tatsächlich ließ das Thema aber niemanden mehr wirklich los. Damals ging es besonders um die immer knapper werdenen Ressourcen wie Erdöl und Wasser sowie um das Bevölkerungswachstum. Aber auch die zerstörenden Einflüsse des Menschen auf seine Umwelt waren ein wichtiges Thema. Das hinderte offensichtlich aber niemanden daran, weiterhin umweltschädliche Technologien einzusetzen.

"Countdown für die Erde - in den nächsten acht Jahren entscheidet sich das Schicksal der Menschheit!“ (Kurier, 5.5.07) - so titelte kürzlich die österreichische Tageszeitung in ihrer Samstagausgabe als Reaktion auf den dritten Teil des UNO-Klimaberichtes, bei dem es besonders um den CO2-Ausstoß geht. Die Reaktionen erinnern wieder an die 80er Jahre. Plötzlich interessiert man sich wieder für die Umwelt. Das ist auch kein Wunder, schließlich leiden fast alle unter den Wetterkapriolen. Während die einen mit der Dürre kämpfen, steht den anderen das Wasser buchstäblich bis zum Hals. Außergewöhnliche Hitze auf der einen Seite, extreme Kälte auf der anderen. Schmelzende Pole und immer kleiner werdende Gletscher, steigende Weltmeere, wachsende Wüsten, Permafrostböden, die auftauen und enorme Mengen an Methan-Gasen freisetzen, aussterbende Pflanzen und Tiere - die Liste ist so furchtbar lang, dass man schon gar nicht mehr richtig hinschauen möchte.

Diesmal glaubt man weniger den beruhigenden Stimmen, die auf solch ähnliche Schwankungen in grauer Vorzeit hinweisen. Kritiker, die in all diesem eine Panikmache sehen, werden kaum noch gehört, obwohl sie nicht ganz unrecht haben: Die Umweltproblematik wird wieder zu einem Geschäft gemacht. Es wird weiterhin munter drauflosproduziert, mit dem Unterschied, dass die Waren etwas umweltverträglicher sind und mit grünen Umweltplaketten versehen werden. Umweltschutz kann so zu einem einträglichen Geschäft werden. Der Konsum muss ja ständig steigen, damit kein wirtschaftlicher Kollaps das Ende einläutet - so ähnlich argumentieren zumindest Riesenkonzerne, von denen inzwischen die meisten Arbeitsplätze abhängen.

Tatsächlich stehen wir in einem Konsum-Kreislauf, aus dem es nicht so leicht ist, einfach auszusteigen. "Jeder möchte zurück zur Natur - nur keiner zu Fuß“ - diese Debatte hatten wir schon mal. Inzwischen ist das Leben noch um ein Vielfaches wirtschaftlich komplexer und menschlich unnatürlicher geworden. Es scheint kein Ausbrechen aus dem Kreislauf zu geben. Unser "Fortschritt“ geht sogar so weit, dass vermehrt Atom-Kraftwerke und Gentechnik als Lösung für unsere Umweltprobleme vorgeschlagen werden. Das kennen wir bei den Auswüchsen der Medizin bezüglich der Behandlung mit Medikamenten. Wir wollen möglichst schnell und ohne Anstrengung gesund werden und schlucken für jede Unannehmlichkeit Arzneien. Für die Nebenwirkungen gibt es ja wieder ein anderes Mittel. Natürliche Heilmethoden oder eine Umstellung unserer Lebensweise sind uns zu unbequem. Und so geht es weiter. Das eigentliche Problem wird nur verlagert. An Gewohnheiten halten wir fest, auch wenn sie uns umbringen. Die Nikotin­debatte ist ein anschauliches Beispiel dafür. Was wir uns und anderen damit antun, darüber wurde in der Vergangenheit viel zu wenig nachgedacht. Irgendwann gibt es aber dann doch ein böses Erwachen aus der liebgewonnenen Illusion und man wundert sich, dass man da nicht schon viel früher draufgekommen ist.

Die Politik ist heute aufgefordert, unpopuläre Entscheidungen zu treffen und konsequent Umwelt- und lebensfeindliche Entwicklungen einzubremsen - bis zum endgültigen Stopp. Die Wirtschaft darf sich nicht mit halbherzigen Maßnahmen zufrieden geben. Aber auch wir sind gefragt, jeder Einzelne. Was möchte ich und was konsumiere ich? Auf was habe ich Einfluss und auf was kann ich verzichten? Was baut auf und was macht krank?

Und noch etwas: Kann es vielleicht sein, dass so manches außerhalb unseres Einflussbereiches liegt und wir diese Welt gar nicht retten können? (siehe unten - "Ende und Neuanfang“)Besonders Christen haben in der Debatte um ein baldiges Ende der Menschheitsgeschichte etwas zu sagen, denn Jesus selbst sprach davon: "Zuvor wird die gute Nachricht in der ganzen Welt verkündigt werden, damit alle Menschen die Einladung in Gottes neue Welt hören. Dann erst kommt das Ende.“ Matthäus 24, 14 (GN)

Das Ende dieser und der Beginn einer neuen Welt gehört zu den deutlichsten Aussagen des biblischen Wortes. Petrus fasst diese Botschaft in wenigen Worten zusammen: "Doch der Tag des Herrn kommt unvorhergesehen wie ein Dieb. Dann wird der Himmel unter tosenden Lärm vergehen, die Himmelskörper verglühen im Feuer, und die Erde und alles, was auf ihr ist, wird zerschmelzen.“ 2. Petrus 3,10 (GN) Hier hört aber die christliche Botschaft nicht auf. Das Ende läutet nämlich einen neuen Anfang für eine Welt ein, auf der es nie wieder irgendein Problem, gleich welcher Art, geben wird: "Aber Gott hat uns einen neuen Himmel und eine neue Erde versprochen. Dort wird es kein Unrecht mehr geben, weil Gottes Wille regiert. Auf diese neue Welt warten wir.“ 2. Petrus 3,13 (GN)

Damit aber diese neue Welt nicht wieder von Problemen, Krisen, Streit, Kriegen und Leid überzogen wird, bedarf es einer Vorbereitung, die nur hier und jetzt zu treffen ist: "Lebt so, dass ihr dem Herrn ohne Schuld und mit einem reinen Gewissen in Frieden gegenübertreten könnt.“ 2. Petrus 3,14 (Hfa) Es ist unsere Aufgabe, verantwortlich und respektvoll mit der Schöpfung umzugehen - mit der Natur, mit unseren Mitmenschen, aber auch mit uns selbst. Trotzdem werden wir das Ende dieser Welt nicht aufhalten können - zum Glück! Niemand wird sich auf der neuen Welt nach der alten zurücksehnen. Die Frage ist nur, sind wir dabei? Gott bietet es uns in seinem Wort an - wir müssen es aber in Anspruch nehmen.

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