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Verfasser: Pierre Intering
Erschienen in:Top Life Aktuell 1401

Sonne und Wolken

"Heute teils sonnig, teils trüb", lese ich im Wetterbericht. Ja, ja, nicht nur beim Wetter, so ist es auch im Leben: "Teils sonnig, teils trüb" - manchmal sogar am gleichen Tag.

Es gibt schöne Tage, an denen man sich nur wohlfühlt und sich am Leben erfreut. Die Arbeit erledigt sich fast von selbst, mit den Kindern läuft es gut und man ist auch mit seiner/seinem Frau/Mann einfach nur glücklich. Nicht dass es überhaupt keine Probleme mehr gäbe, aber alles scheint in einem besonderen Licht. Man nimmt alles ganz anders auf, reagiert ziemlich locker und wundert sich, warum einem noch vor Kurzem irgendetwas so aus dem Konzept gebracht hat. Das sonnige Gemüt tut einem selbst und auch den anderen gut. Doch dann ziehen Wolken auf - manchmal fast unbemerkt, ein anderes Mal ganz plötzlich und bedrohlich. Von der Lockerheit ist auf einmal nicht mehr viel zu merken. Dinge fallen einem auf, die man vorher großzügig übersehen oder zumindest milde belächelt hat. Doch jetzt ist vieles anders. Man ist dabei selbst nicht glücklich und lässt es andere bewusst oder unbewusst spüren. Es hat schon bessere Tage gegeben!

Nein, man muss nicht an Depressionen leiden, um solche Erfahrungen zu machen. Ich denke, so ist das Leben. Wir sind keine computergesteuerten Maschinen, die ihr Tagesprogramm abspulen. Zum Glück nicht. Nicht dass wir uns nicht wünschen würden, immer glücklich, froh und heiter zu sein. Wäre doch toll, aber wir brauchen auch schattigere Tage, damit wir nicht verbrennen. Auf die starken Gemütsschwankungen würden wir aber gerne verzichten. Und wir können das auch! Wir müssen nicht Spielball unserer eigenen Gefühle sein.

Ein Schritt zu einem ausgeglichenen Gemütszustand besteht darin, die Wirklichkeit auch dann wahrzunehmen, wenn es uns sehr gut geht und alles so läuft, wie wir es uns wünschen. Das ist nicht selbstverständlich und kann niemals Dauerzustand sein. Dankbarkeit für das eigene Erleben und tätiges Mitgefühl für andere bewahren vor einem Absturz. Zumindest sind es zwei wichtige Dinge, die einem helfen, nicht diese Achterbahn der Gefühle in Gang zu setzen.

Landwirtschaftlich ist es dort am fruchtbarsten, wo sich Sonne und Wolken abwechseln. Es entsteht weder eine Wüste, noch versinkt alles in einer großen Flut. Auf unser Leben haben wir zum Glück viel mehr Einfluss als auf das Wetter. Zumindest zu einem Teil bestimmen wir selbst, ob die Sonne scheint oder alles ständig unter einer grauen Wolkendecke liegt. Wir können vieles herbeireden, betrachten und bejammern. Es macht einen Riesenunterschied, ob man an eine Sache positiv herangeht oder alles schon von vornherein schwarz sieht.

Es stimmt: Umstände können wir oft nicht ändern. Aber wie wir den Umständen begegnen, darauf kommt es an. Ein Wetterspruch lautet: "Es gibt kein schlechtes Wetter, man ist nur falsch angezogen." Das stimmt zwar nicht immer, aber es wäre gut, wenn wir grundsätzlich unser Leben auch so sehen würden. Auf einer christlich orientierten Homepage darf an dieser Stelle der Hinweis nicht fehlen, dass wir in Gott durch Jesus und durch das biblische Wort die besten Voraussetzungen dafür haben, auch die großen Unannehmlichkeiten unbeschadet zu überstehen.

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