Andacht vom 27.11.2006:
Eine andere Dimension
Denn die Torheit Gottes ist weiser, als die Menschen sind, und die Schwachheit Gottes ist stärker, als die Menschen sind. 1. Korinther 1,25
Unser Herz pumpt Tag und Nacht Blut durch den Körper. Wir atmen, wir verdauen Nahrung, wir laufen herum, heben Dinge auf, sprechen - all das kostet Kraft. Ein Fünftel des Energieumsatzes im menschlichen Körper wird jedoch vom Gehirn verbraucht. Ein Fünftel - und man sieht keine Bewegung.
Gott hat einiges investiert in unseren Kopf. Mit Erfolg: Der Inderin Shakuntala Devi zum Beispiel gelang es, in 28 Sekunden zwei 13-stellige Zahlen zu multiplizieren. "Das kann nicht jeder", denken wir. Aber was auch wir können: Ein Mensch verarbeitet in seinem Leben etwa so viele Daten im Gehirn, wie auf 147 Milliarden CD-ROMs passen. Wir merken uns unglaublich viele Gesichter und Namen, wir können unsere Lieblingslieder auswendig und wenn wir ein Problem haben, denken wir darüber nach, und oft präsentiert uns das Gehirn anschließend eine passable Lösung.
Nichts ist daran falsch, seinen Kopf einzusetzen. Gott hat es so gewollt. Als Salomo ihn um Weisheit bittet, belohnt Gott ihn für diese kluge Bitte auch noch mit Reichtum und Ehre (2 Chr 1,10-12).
Häufig allerdings beginnt unser Kopf schon in der Sekunde, in der wir von einer Schwierigkeit erfahren, mit seiner Arbeit. Und darin liegt die Gefahr. Wir vergessen die größte Quelle der Weisheit: Gott. "Die Torheit Gottes ist weiser, als die Menschen sind", schreibt Paulus.
Während Shakuntala Devi die 13-stelligen Zahlen multiplizierte, hat Gott vermutlich lächelnd gewartet. Er wusste das Ergebnis längst. Und während wir an unseren Lebensherausforderungen grübeln, wartet Gott geduldig. Fragen wir ihn! Er weiß die Lösung und hilft uns gern. "Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden schilt; so wird sie ihm gegeben werden." (Jak 1,5)
Titus Müller
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
