Andacht vom 30.04.2007:
Der Ruhetag auf der Neuen Erde
Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir Bestand haben, spricht der HERR, SO soll auch euer Geschlecht und Name Bestand haben. Und alles Fleisch wird einen Neumond nach dem andern und einen Sabbat nach dem andern kommen, um vor mir anzubeten, spricht der HERR. Jesaja 66,22.23
Adventisten benutzen diesen Text gerne, um zu zeigen, dass auch auf der neuen Erde der Sabbat gehalten wird. Aber welche Bedeutung wird er dann haben? Ich habe in den vergangenen Wochen dargelegt, dass der Sabbat ein universaler Gedenktag und ein Zeichen für die Machttaten des Sohnes Gottes in der Schöpfung und der Erlösung ist, ob sich diese Erlösungstaten beim Auszug des Volkes Israel aus Ägypten, am Kreuz und in seiner Auferstehung oder in meinem eigenen Leben zeigen. Auf dieser Linie liegt auch die Bedeutung des Sabbats auf der neuen Erde.
Wer wird das neue Jerusalem und die neue Erde schaffen? Gott natürlich. Ich frage wie üblich nach: Vater oder Sohn? Die Offenbarung deutet auf den Sohn."Der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!... Es ist geschehen. Ich bin das A und O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst." (Offb 21,5.6.) Diesen Titel "A und O" bezieht Jesus Christus in Offenbarung 22,12.13 eindeutig auf sich. Und schon der Frau am Jakobsbrunnen hatte er "lebendiges Wasser" angeboten (siehe Jo 4,10.11.14).
Im Laufe der Heilsgeschichte hat die Bedeutung des Sabbats immer mehr zugenommen: von einem Gedenktag der Schöpfung über den für den Auszug aus Ägypten hin zu dem für die Erlösung auf Golgatha. Auf der neuen Erde wird diese Bedeutung dann vollendet sein: Der Sabbat wird ein ewiger Gedenktag auch für die Neuschöpfung der Erde und der erlösten Menschen sein. Dann gibt es zusätzliche Gründe, den Vater, Sohn und den Heiligen Geist zu verehren und anzubeten.
Aber auch hier haben wir dafür schon genügend Gründe. Dafür ist uns der Sabbat gegeben: Wir können frei von allen Verpflichtungen des Alltags, frei von allem, was wir sonst schaffen müssen, zu Christus kommen, bei ihm alle unsere Lasten ablegen, auch alle unsere Sünden, und bei ihm Vergebung, Heiligung, Erneuerung und Stärkung erfahren. Ihn können wir loben, preisen und anbeten und die Gemeinschaft mit ihm in besonderer Weise pflegen - ihm Kreise anderer Nachfolger Jesu. Der Sabbat ist uns gegeben, "aufzusehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens" (Hbr 12,2) und unserer Erlösung.
Werner E. Lange
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
