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Andacht vom 05.06.2007:

Zeit für Heilung

Da wandte sich Petrus an Jesus und fragte ihn: "Herr, wenn mein Bruder oder meine Schwester an mir schuldig wird, wie oft muss ich ihnen verzeihen? Siebenmal?" Jesus antwortete: "Nein, nicht siebenmal, sonder siebzigmal siebenmal!" Matthäus 18,21 (Gute Nachricht Bibel)

"Sorry seems to be the hardest word", ein bekannter Song, der davon spricht, dass das Wort "Entschuldigung" wohl das schwierigste ist, das man sagen kann. Warum fällt den meisten Menschen eine Entschuldigung so schwer?

Es bedarf einer großen Portion an Wahrnehmungsund Einfühlungsvermögen. Dann folgt die Einsicht und Selbsterkenntnis: Ich bin daran beteiligt oder war sogar der Auslöser, dass ein Mensch gekränkt, betroffen oder verletzt ist. Diese Selbsterkenntnis schmerzt und ernüchtert. Man ist doch nicht so toll, wie man immer gemeint hat. Ärgerlich, das auch noch zugeben zu müssen.

Darüber hinaus ist es auch nicht sicher, ob der andere problemlos verzeihen kann. Auch das macht es schwer, sich einen Ruck zu geben. Man kann sich eben nicht selbst entschuldigen, auch wenn es in der deutschen Sprache so klingt: "sich entschuldigen". Nur der Mensch, den man gekränkt hat, kann die Angelegenheit aufheben und verzeihen.

Der Vorgesetzte, der mich übergangen hat, muss neu um mein Vertrauen werben. Ein Kind, das von den Eltern ausgeschimpft wurde, lässt sich nicht gleich wieder in den Arm nehmen. Zur Fähigkeit, sich zu entschuldigen, gehört das Verständnis, dass der andere Zeit braucht, um die Kränkung zu verarbeiten.

Wir kennen das ja auch von uns selbst: Ich kann und will nur dann entschuldigen, wenn ich spüre, dass der andere es ernst meint. Sonst kommt zu der ursprünglichen Verletzung noch eine zweite hinzu: das Gefühl, für fremde Zufriedenheit missbraucht worden zu sein. Wer spürt, dass eine Entschuldigung mit echter Reue verbunden ist, kann leichter verzeihen. Und wenn ich - wie Jesus sagt - siebzigmal siebenmal vergeben kann, ist das ein Hinweis auf den nötigen Kraft-und Zeitaufwand, auf die Intensität von Vergebung.

Wenn ich ein gesundes Selbstbewusstsein besitze, wenn ich stark genug bin und mich von anderen nicht ständig bedroht fühle, sondern weiß, dass Gott auch mich mit all meinen Fehlern vergebend annimmt, kann ich auch vergeben. Dann ist mir der innere Friede für das Weiterleben mit anderen unverzichtbar.

Beate Strobel

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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