Andacht vom 07.07.2007:
Pinguin-Tester ...
... Es ist besser für euch, ein Mensch sterbe für das Volk, als dass das ganze Volk verderbe. Johannes 11,50
Es gibt Vögel, die Flügel haben und doch nie damit fliegen können. Sie leben in der Antarktis und sind immer gut angezogen, Frackträger. Auf dem Land watscheln sie schwerfällig umher, im Wasser dagegen gleiten sie mit ihrem stromlinienförmigen Körper elegant und leicht dahin. Es ist längst klar, um welche seltsamen Vögel es geht - um Pinguine.
Die Männchen sammeln Steinchen und präsentieren sie den Weibchen, die damit ihre Nester für die Jungen bauen. Wenn die Jungen groß genug sind, wandern sie in einer großen Gruppe an einen Klippenrand, um das erste Mal ins Meer zu springen. Der Hunger auf die Fische ist groß, doch noch größer ist die Angst vor ihrem größten Feind, dem Seeleoparden.
Dann passiert Folgendes: Einer der Pinguine wird nach vorn geschubst und fällt ins Meer. Die anderen warten. Taucht er nicht wieder auf, ist er Opfer des Seeleoparden geworden. Taucht er auf, springen alle anderen beruhigt hinterher.
Der Pinguin, der als Erster ins Wasser springt, riskiert sein Leben für die anderen. Es ist zu bezweifeln, dass diese Tiere sich dessen bewusst sind, aber uns erinnert der Pinguin, der für seine Artgenossen stirbt, in gewisser Weise an das, wozu Jesus freiwillig bereit war: sein Leben für uns zu geben, sogar für seine Feinde, für die, die seine Liebe ignorieren oder sogar verachten. Was für ein Opfer!
Der Schöpfer, der das Leben will und den Kosmos trägt und erhält, macht sich klein, wird Mensch und wie der letzte Mensch behandelt. Der König aller Könige, der Legionen von Engeln auf seiner Seite hatte, rief sie nicht zu Hilfe, sondern ertrug alle Bosheiten, zu denen Menschen fähig sind. Der Mann, an dem man keine Schuld finden konnte, nahm unsere Schuld auf sich und ging mit ihr ans Kreuz, damit wir mit ihm versöhnt werden.
Petrus, seinen Freund und Jünger, hat dies alles tief bewegt. Er schreibt: "Nicht mit Silber und Gold seid ihr freigekauft worden - sie verlieren ihren Wert -, sondern mit dem kostbaren Blut eines reinen und fehlerlosen Opferlammes, dem Blut Christi. Ihn hatte Gott schon zu diesem Opfer bestimmt, bevor er die Welt schuf. Jetzt aber, am Ende der Zeit, hat er ihn euretwegen in die Welt gesandt." (siehe 1 Pt l,18b-20 GNB)
Was sagen wir dazu? Vielleicht erst mal gar nichts. Wir können nur staunen...
Burkhard Mayer
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.