Andacht vom 28.09.2007:
Ballspiel mit Gott
Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. 1. Petrus 5,7
So lautet der Spruch, der in meiner Küche hängt. Werfen war noch nie meine Stärke, gerade, wenn ich an meine Schulzeit denke. Bei Ballspielen und beim Werfen war ich immer schlecht, genauso wie beim Fangen.
Wenn ich nun aufgefordert werde, meine Sorge zu werfen, wo landet sie dann? Rollt sie weiter, wie ein Ball, der den Berg hinabrollt, in den Abgrund stürzt oder von einem Auto platt gefahren wird? Oder tritt jemand auf meine Sorge, weil er sie gar nicht wahrnimmt? Ist überhaupt jemand da, der sie auffängt?
In dem Text heißt es weiter: "... denn er sorgt für euch." Ja, es ist jemand da, der meine Sorge auffängt. Gott, unser himmlischer Vater, er sorgt für mich und für uns und er kann bestimmt hervorragend "fangen". Garantiert!
Mit dem Abgeben von Sorgen ist es wie mit dem Werfen beim Ballspielen. Es ist gut, wenn jemand da ist, der den Ball, die Sorgen, aus jeder Lage auffangen kann. Gott ist auch immer da und er wird uns nie sagen: "Ich habe heute keine Lust."
Und wie funktioniert das nun: "Alle eure Sorge werfet auf ihn ..."? Diesen Text kann man doch nicht wortwörtlich nehmen. Meine Sorgen sind ja kein Ball oder Gegenstand, den ich von mir weg werfe. Wie schön wäre das oft, wenn wir unsere Sorgen und Nöte nur auf einen Ball zu schreiben brauchten, diesen einfach in die Luft weifen könnten, und er käme nie wieder zurück.
Gott fängt unseren "Sorgenball" im Gebet auf. Ich darf überall, in jeder Lebenslage und zu jeder Tageszeit zu Gott kommen und mit ihm sprechen. Und ich kann mir sicher sein, dass er jede Sorge, egal wie groß oder wie klein sie ist, behutsam auffängt und sich ihrer annimmt.
An dieser Stelle ändert sich unser Bild vom Ballspiel, bei der in der Regel unser Mitspieler den Ball wieder an uns zurückwirft. Gott behält unsere Sorgen, nimmt uns die Last von den Schultern und wirft sie mit Sicherheit nicht wieder zu uns zurück. Bei ihm sind alle unsere Belastungen und Ängste gut aufgehoben.
Nicht immer gelingt es, die Sorgen bereits beim ersten Versuch "abzuwerfen", manchmal scheinen sie uns wie ein Bumerang wieder einzuholen. Das liegt nicht an Gott, sondern daran, dass wir die Sorgen auch loslassen müssen. Im Vertrauen auf Gottes Hilfsbereitschaft gelingt das "Abwerfen" am besten.
Sandra Widulle
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
